Verlauf der Aufstandskämpfe

KÄMPFE BEI NOWA WIEŚ ZBĄSKĄ (NEUDORF) 17. Februar 1919

Marek Rezler

Im Unterschied zur Situation bei Grójec Wielki hatten die Aufständischen bei Nowa Wieś Zbąska (Neudorf) den Brückenkopf unter ihrer Kontrolle. Um ihn zu beseitigen, attackierten die Deutschen den Ort aus drei Richtungen:

von Norden, von dem Weg, der Nowa Wieś-Zamek mit Kosieczyn verband,

von Westen – vom Waldrand aus, zwischen des Siedlung Zdzisław und dem Weg, der Wieś Zbąską mit Podmokle Wielkie verband,

ab Mittag vom Waldrand aus nach Norden von Grójec Wielki.

Den Ort Nowa Wieś Zbąska verteidigte die 2. Kompanie des II. Posener Bataillons, die durch Leutnant Korneliusz Mann angeführt wurde. Die deutschen Streitkräfte waren sieben Mal zahlreicher. Die Deutschen attackierten zeitgleich. Anfänglich hielten die Aufständischen wirksam den Angriff des Gegners auf, mussten sich aber in Kürze doch zurückziehen. Letztendlich nutzte man die Unterstützung der ankommenden Entsatztruppen und verdrängte die Deutschen durch einen Gegenangriff. Es gab aber große Verluste: es starben 20 Aufständische (u.a. Leutnant K. Mann), und es gab auch Verletzte und Gefangengenommene.

Die Bewertung der Kämpfe bei Nowa Wieś Zbąska kann ähnlich ausfallen wie beim Kampf um den Brückenkopf bei Grójec Wielki. Obwohl diesmal die Streitkräfte und Pläne der deutschen Seite schon bekannt waren, war die Überlegenheit der Angreifenden dennoch zu groß. In beiden Fällen gab es beachtliche Verluste bei Offizieren, die man wie folgt erklären könnte:

durch Mangen an Führungsqualifikationen, was mit einer übermäßigen Beteiligung des Befehlshabers am unmittelbaren Kampf einhergeht;

als Ergebnis einer sehr emotionalen Einstellung zum Kampf und dem Einsatz auf dem Schlachtfeld;

in vereinzelten Fällen - als Effekt eines sehr ausgeprägten Gefühls der eigenen Würde und Ehre (Selbstmord von E. Krause).