Verlauf der Aufstandskämpfe

DER VERSUCH DER ZURÜCKEROBERUNG DES BRÜCKENKOPFES BEI GRÓJEC WIELKI 15. Februar 1919

Marek Rezler

Am 12.2.1919 eroberten die Deutschen den Brückenkopf bei Grójec Wielki, und gewannen auf diese Weise ein geeignetes Gebiet, um Wolsztyn von der Seite des Grójecki-Sees zu attackieren. Die Beseitigung dieses Brückenkopfes war also eine taktische Notwendigkeit.

Der Verlauf des Kampfes ist heute ziemlich vage bekannt. Für den Angriff war u.a. das II. Posener Bataillon bestimmt. Der Brückenkopf wurde mit zwei gesonderten Gruppen attackiert. Der Erfolg schien zunächst offensichtlich zu sein, bis dann während des polnischen Angriffs in die Aktion unerwartet eine deutsche Abteilung intervenierte, die aus Grójec Wielki herbeimarschiert kam, um die sich dort befindende deutsche Besatzung abzulösen. Der unerwartete Angriff und die plötzliche Verdoppelung der Zahl des Gegners entschieden über den Sieg der Deutschen. Eine der polnischen Gruppen wurde vertrieben, und die andere (nördliche) wurde umzingelt und vernichtet; ihr Anführer Leutnant Edmund Krause beging Selbstmord, es fiel auch Leutnant Maksymilian Moellenbrok. Insgesamt starben 32 Aufständische und es gab 35 Verletzte. Auf der deutschen Seite starben 40 Leute und es gab 70 verwundete Soldaten. Auch wenn es gelang, Grójec Wielki zu halten, konnte man den deutschen Brückenkopf nicht mehr liquidieren.

Das tragische Resultat dieser, anderweitig sehr gut geplanten Aktion, war das Ergebnis einer schwachen Erkundung der deutschen Streitkräfte durch die polnische Seite. Die Tatsache des Angriffes der deutschen ablösenden Gruppe auf die attackierenden Aufständischen zeugt von einer außerordentlichen Unvorsichtigkeit des polnischen Kommandos, dem es nicht gelang, rechtzeitig die aktuelle Information über den Gegner einzuholen, der sich damals schon in der Nähe befand. Die Niederlage, die das Ergebnis einer nachlässigen Erkundung war, kann nicht durch die heldenhafte Haltung der Soldaten und die bewundernswerte Selbstaufopferung der beiden gefallenen Befehlshaber wettgemacht werden.