Nach dem Aufstand

Aktualnie znajdujesz się na:

DIE TÄTIGKEIT DER GRUPPEN DES GENERALS DANIEL KONARZEWSKI IM OSTEN.

Marek Rezler

Nachdem sich Situation an der antideutschen Front stabilisiert hat, bestand die Regierung in Warschau immer mehr auf der Möglichkeit eines Einsatzes der großpolnischen Einheiten an der Ostfront. Nachdem die Posen-Lemberg-Freiwilligen-Kompanie nach Lemberg geschickt wurde, wurde die Entscheidung getroffen, größere Streitkräfte-Einheiten zu entsenden. In Posen beschloss man, vorübergehend mit den Streitkräften eines Infanterie-Regiments und der vier Schwere- und Leichte-Geschütze-Batterien Unterstützung anzubieten. Das Entsenden weiterer Verstärkung (sogar bis zu zwei Schützen-Divisionen) wurde von einer eventuellen Erklärung des Marschalls Foch abhängig gemacht, die ein energisches Entgegenwirken der Entente für den Fall, dass die Deutschen Kriegshandlungen gegen Polen einleiten, garantieren würde. Außerdem sollte die Koalition eine bestimmte Zahl von Geschützen und der Artillerie- und Gewehrmunition liefern. Am 12. und 13. März 1919 fuhr nach Lemberg zur Unterstützung von General Iwaszkiewicz die Großpolnische Gruppe unter dem Kommando von Daniel Konarzewski los. Sie umfasste (neben des Kommandos): das 1. Großpolnische Schützen-Regiment, die 1. Division des 1. Großpolnischen (Leichte-) Feldartillerie-Regiments, die 1. Fliegerstaffel und einen Fernmeldezug – insgesamt etwa 5 Offiziere und 3800 Unteroffiziere, drei Kanonen-Batterien und sieben Flugzeuge.

Die Gruppe von Konarzewski wurde durch die Gesellschaft und den Oberbefehlshaber J. Dowbor Muśnicki samt dem Stab feierlich verabschiedet und fuhr mit drei Transporten von der Eisenbahnstation in Bolechowo über Posen–Skalmierzyce–Kalisz–Koluszki–Częstochowa–Krakau und Przemyśl zur Versammlungsstelle in Sądowa Wisznia. Von dort sollte die Gruppe gemeinsam mit dem ihr zugeteilten II. Bataillon des 10. Infanterie-Regiments aus Dołhomościsk die Umzingelung Lembergs durchbrechen. Der Angriff begann am 17. März 1919 um 6.00 Uhr. Die Großpolen eroberten Mielniki, Bar, Milatyn, dann Wołczuchy, Putiatycze und Dobrzany. Am ersten Tag der Kämpfe wurde die Aufgabe ausgeführt, die man sich stellte, indem man sich den Weg für den weiteren Marsch nach Lemberg vorbereitete, und dass trotz der beachtlichen Überlegenheit des Gegners: 7-8 Tausend Soldaten mit 30 Geschützen und 40 Maschinengewehren. Während der zweitägigen Kämpfe um die Durchbrechung der Blockade Lembergs heben die Abteilungen der Großpolnischen Gruppe vollkommen die in sie gesetzten Hoffnungen des Oberkommandos der Polnischen Armee in Warschau bestätigt. General Iwaszkiewicz betonte im Befehl vom 19. März, dass „Die eisernen Reihen der Großpolen unter dem Kommando von Oberst Konarzewski durch ihren bravourösen Angriff [...] zum Sieg beitrugen". Ein lobendes Zeugnis für die unterstellten Einheiten erstellte auch Oberst Konarzewski. Die Verluste der Großpolnischen Gruppe vom 18. bis zum 19. März beliefen sich auf 17 Gefallene, 178 Verletzte (darunter vier Offiziere) und 35 Vermisste. Es wurden u.a. zwei Geschütze und fünf schwere Maschinengewehre als Beute eingenommen.

Vom 20. bis zum 17. April gingen die großpolnischen Abteilungen zu Stellungskämpfen über, wobei sie einen 20 Kilometer langen Abschnitt von Gródek Jagielloński bis Henryków einnahmen: Ab dem 19. April unterstand die Gruppe dem General Iwaszkiewicz, der einen Monat zuvor Befehlshaber der Truppen für Ostgalizien (der Führung „Ost“), anstelle des abberufenen Generals Tadeusz Rozwadowski wurde. Um Lemberg von dem Artilleriebeschuss von der südlich-östlicher Seite zu befreien, begann die Führung „Ost“ mit der Durchführung der Angriffsoperation „Jazda“ (Fahrt), die eine Zerschlagung der südlich von der Linie Lubień Wielki–Bartatów–Skniłów und südlich von Lemberg versammelten ukrainischen Streitkräfte herbeiführen sollte. Die Hauptaufgabe fiel der großpolnischen Gruppe zu. Am 19. April wurden auf Kosten großer Verluste Glinna und Nawaria erobert und es wurde auch ein ukrainischer Panzerzug beschädigt. Die Aufgabe wurde ausgeführt, und die Soldaten von Oberst Konarzewski blieben für weitere zwei Wochen an den Stellungen der Linie Nawaria–Waliczkowice–Nagórzany–Pasieki Zubrzyckie.

Bei der durch General Józef Haller angeführten Maioffensive in Ostgalizien beabsichtigte man, einen Angriff auf Stryj durchzuführen. Die Großpolen attackierten ausgehend von Gródek Jagielloński in südlich-westlicher Richtung und befreiten dabei Buszczyna, Uherce, Niezabitowska, Neuhof, Hodowisznia, Gutshof Sośnin, Zawidowice, Hoszany und Rudki. In der Nacht vom 15. Zum 16. Mai wurden die großpolnischen Abteilungen in Koropuż und Zawidowice versammelt, von wo aus sie Komarno angriffen. Zwei Tage später waren auch Mikołajewo, Budniki und Piaseczno in den polnischen Händen, wo man auch die sich dort befindenden militärischen Lager eroberte, acht Kriegsgefangene, sieben Geschütze und zwanzig Maschinengewehre mitnahm.

Nach der Einnahme von Stryj und Gefangennahme von etwa tausend Kriegsgefangenen wurden die Großpolen nach Lemberg zur Erholung geschickt. In derselben Zeit erreichten die Vorbereitungen für die Verteidigung ihrer Heimatregion vor dem erwarteten deutschen Angriff den Höhepunkt. Die Situation bei Lemberg hat sich nun insofern geklärt, als die Abreise der Gruppe von Konarzewski nach Großpolen keine Gefahr einer erneuten Einnahme der Hauptstadt des Ost-Kleinpolens durch die ukrainische Seite bedeutete. Somit fand am 5. Juni 1919 auf dem Lemberger Platz vor der Zitadelle die Feierlichkeit der Verabschiedung der Abteilungen des Generals (seit dem 1. Juni) Konarzewski, die mit einem Defilee vor der Obrigkeit der Stadt und den Mitgliedern der Koalitions-Mission endete. Am 8. und 9. Juni kamen die großpolnischen Abteilungen in Posen an. Als Anerkennung ihrer Kampfverdienste überreichte der Oberste Volksrat für die Fahne des 1. Großpolnischen Schützen-Regiments eine Schärpe mit der Aufschrift: „Za Obronę Kresów Wschodnich” („Für die Verteidigung der Östlichen Grenzgebiete“), und die an dem Einsatz in Lemberg teilgenommenen Flugzeuge und Geschütze erhielten zusätzliche Embleme: Adler aus Metall mit Schildern mit derselben Aufschrift. Am 14. Juni richtete General J. Haller an den Oberbefehlshaber der Großpolnischen Armee offiziell eine Danksagung für die Haltung der Großpolnischen Gruppe während der Mai-Offensive.

Am 3. April 1919 wurde ein Feldlazarett unter dem Kommando des Arztes Emanuel Twórz nach Lemberg geschickt; und außerdem schickte man auch einen Waggon mit Betten und Verbandsmaterial dahin. Es war auch eine Abreise des Bataillons der Landwehr (Obrona Krajowa) (früher Volkswehr (Straż Ludowa)) geplant, aber angesichts der von der deutschen Seite ausgehenden Gefahr hat man von der Durchführung dieses Entschlusses abgesehen.

Nach dem Abschluss des Versailler Vertrages (am 28. 6.1919) begann eine weitere Phase der Kämpfe der Großpolen in Ostgalizien. Am 25. Juni 1919 stimmte die Entente der militärischen Besetzung dieser Gebiete durch Polen zu. Nach der Einholung der Garantie der alliierten Führung angesichts der von Deutschland ausgehenden Gefahr, wurde schon zwischen dem 22. Und 26. Juni erneut die Gruppe von Konarzewski nach Ost-Kleinpolen geschickt, nur in etwas anderer Zusammenstellung: das 10. Großpolnische Schützen-Regiment, die I. Division, das 1, Großpolnische Feldartillerie-Regiment, die 9. Batterie des 1. Großpolnischen Schwere-Artillerie-Regiments, die 3. Fliegerstafel, die Sanitätskompanie und die Fernmeldeabteilungen, die Munitionskolonnen (leichte und schwere Munition) – insgesamt 89 Offiziere, 4353 Soldaten, 1091 Pferde und 14 Geschütze. Die Abteilungen von Konarzewski wurden flussabwärts von Zgniła Lipa versammelt, von wo aus sie in der Nacht vom 27. zum 28. Juni zum Angriff übergingen; sie hatten die Aufgabe, die ukrainische Front zu durchbrechen, die Narajowicze-Miasto und Brzeżany zu besetzen. Nach einem zweistündigen Kampf wurden Biłka, Kosteniów und Janczyn, und dann Narajowicze-Miasto erobert. Bei der Verfolgungsjagd nahm die großpolnische Infanterie am 3. Juli fast kampflos Wiśniowczyk Budzanów und Kopczyńce nad Strypą ein. Am 15. Juli, mit Unterstützung der Artillerie, eroberte die Großpolnische Gruppe, bei der Vertreibung der Ukrainer hinter den Fluss Seret, und bei ihrer Verfolgung, noch am selben Tag Budzianów, und am 16 Juli – Kopyczyńce. Der letzte Tag der polnischen Offensive war der 17. Juli 1919. Die Gruppe von Konarzewski eroberte mit Unterstützung von fünf großpolnischen Batterien in einem bravourösen Angriff Husiatyń. In dieser Gegend blieb die Gruppe bis zum 6. August, und ihr Kommando übernahm Oberst Leon Billewicz. Am 7. August wurde die Großpolnische Gruppe der Wolhynischen Front zugeteilt und dem Kommando der 3. Schützen-Division in der ehemaligen Armee des Generals J. Haller untergeordnet. Die Großpolen marschierten über Chorostków, Skałat und Zbaraż und kamen schließlich in Teofilopol und Maskalówka an.

Am 25. Juni wurde auch die 3. Großpolnische Fliegerstaffel unter dem Kommando von Leutnant Józef Mańczak nach Ostgalizien geschickt, die Aufklärungsflüge durchführte und Eisenbahnstationen bombardierte, so z.B. wurde vom Flughafen Bereznica bei Tarnopol die Eisenbahnstation Trzermielówka angegriffen und zerstört. Am 19. August kehrte die Staffel nach Großpolen zurück.