Nach dem Aufstand

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POSEN-LEMBERG- FREIWILLIGEN-KOMPANIE.

Marek Rezler

Nach dem Abschluss des Waffenstillstandes in Trier begann die polnische Regierung einen informellen Druck auf das Kommissariat des Obersten Volksrates wegen des Entsendens militärischer Hilfe nach Lemberg, das belagert wurde, auszuüben. Letztendlich wurde in allen Militärischen Bezirken eine Einberufung Freiwilliger verkündet (jeweils 42 Personen aus einem Bezirk, darunter jeweils ein Zugunteroffizier und vier Unteroffiziere). Das Formieren sollte im 1. Reserve-Regiment in Posen erfolgen. Es war vorgesehen, insgesamt vier Schützen-Kompanien zu bilden, die durch Offiziere befehligt werden sollten, welche durch eine Verlosung unter Freiwilligen gewählt werden sollten. Es sollte eine Armee sein, die vollständig bereit ist, an die Front loszumarschieren, und die in ihren Reihen zwei Sanitäts-Unteroffiziere, acht Träger, Munitions- und Proviant-Tross, Sanitätswagen, Feldküche usw. mitführen sollte. Die Kompanien sollten noch zusätzlich vier schwere Maschinengewehre erhalten. Letztendlich haben sich wesentlich weniger Freiwillige gemeldet als erwartet.

Am 9. März 1919 fuhr eine 204 Soldaten zählende Kompanie, die durch die Leutnants Jan Ciaciuch und Maksymilian Soldenhoff angeführt wurde nach Lemberg ab. Nach der feierlichen Verabschiedung am Posener Bahnhof fuhr die Posen-Lemberg-Freiwilligen-Kompanie über Warschau und Przemyśl und kam in Sądowa Wisznia an, wo man sie dem General F. Aleksandrowicz unterstellte. Die Aufgabe der ganzen Gruppe war das Durchbrechen des ukrainischen Umzingelungsringes in dieser Region, durch die Vertreibung der Belagerer aus ihren Stellungen in die nördliche, östliche und südliche Richtung von Sądowa Wisznia. Schon ab dem 16. März griff die Posener Kompanie das Dorf Dołhomościska, eroberte den Ort in einem zweistündigen Kampf und wehrte am nächsten Tag den ukrainischen Gegenangriff ab. Zwei Tage später wurden die Kämpfe in der Umgebung von Gródek Jagielloński geführt, und bei Mielniki verlor die Kompanie bei starkem Feuerbeschuss 8 Personen; es gab 21 verletzte und 3 vermisste Soldaten. Bei Anbruch der Dunkelheit erreichte die Kompanie Gródek Jagielloński. In diesen Kämpfen gelang es den Großpolen, eine reiche Beute zu machen – zwei Kanonen, einen Mörser und zwei Maschinengewehre. Am 19. März wurde dem Befehlshaber und den Offizieren der Kompanie von den Generälen Iwaszkiewicz, Rozwadowski und Aleksandrowicz und von ihren Stabschefs gratuliert. Am 29. März wurde die Kompanie nach Lemberg geschickt, wo sie stürmisch begrüßt wurde. Dann nahm die Abteilung bis Ende Juli im Rahmen des 1. Lemberger Schützen-Regiments an den Kämpfen in der Umgebung von Lemberg teil. Ihr Kampfpfad umfasste u.a. die nördlichen Gegenden von Lemberg, Zarudce, Jaryczów Nowy, Zalesie, Nilno, Berezowica Wielka, Zaborów, Olejów. Am 7. Juli hat Wacław Iwaszkiewicz der Kompanie eine „Lobende Anerkennung“ zuteilwerden lassen, er betonte, dass diese Abteilung schon seit den ersten Tagen der Kämpfe um Lemberg „mit ihrer Tapferkeit und Disziplin ein Muster und Vorbild für die anderen Abteilungen war. […] Ich habe keine einzige Beschwerde über diese Kompanie von der Zivilbevölkerung erhalten, was auf ein hohes bürgerliches Pflichtbewusstsein hinweist“. […] Seit geehrt, Ihr tüchtigen Söhne Großpolens!“. Am 29. Juli 1919 wurde die Kompanie der Großpolnischen Gruppe zugeteilt, und am 6. August fuhr sie nach Posen ab. Von den Kämpfen bei Lemberg kehrten ein Offizier (J. Ciaciuch; M. Soldenhoff war krank und blieb im Krankenhaus zurück) und 255 Soldaten zurück. Es gab 11 gefallene Soldaten, 58 Verletzte und 7 gerieten in Gefangenschaft – insgesamt beliefen sich die Verluste auf ein Viertel der personalen Zusammensetzung der Abteilung. Alle Offiziere und Soldaten der Kompanie wurden durch das Oberkommando der Polnischen Armee in Lemberg „Für ihre Tatkraft und ihre Mühen im Kampf um die Einheit und Unabhängigkeit der Rzeczpospolita während der Verteidigung Lembergs vom 12. März bis zum 1. Juli 1919” mit einem ein Kreuz der Verteidigung Lembergs (Krzyż Obrony Lwowa) ausgezeichnet. Die älteren Soldaten wurden in Kürze in die Reserve entlassen, und die Rekruten wurden unter verschiedenen Regimentern verteilt; Jan Ciaciuch kehrte zu seinem heimatlichen 10. Großpolnischen Schützen-Regiment zurück.