Aufständische Truppen

POSENER TODESBATAILLON

Marek Rezler

Andere Bezeichnungen: Batalion Śmierci (Todesbataillon), Batalion Poznański (Posener Bataillon), Poznański Ochotniczy Batalion Śmierci (Posener Freiwilligen-Todesbataillon), Batalion im. Józefowicza (Józefowicza-Bataillon), Batalion Poznański im. Józefowicza (Posener Józefowicza-Bataillon), Oddział Poznański (Posener Abteilung), Oddział Poznański do [względnie przy] Dywizji Litewsko-Białoruskiej (Posener Abteilung bei der Litauisch-Weißrussischen Division), Poznański Oddział Ochotniczy (Posener Freiwilligen-Abteilung), Oddział Ochotniczy z Wielkiego Księstwa Poznańskiego (tak na sztandarze) (Freiwilligen-Abteilung aus dem Großherzogtum Posen) (wie auf der Standarte). Es wurde im März und im April 1919 im Fort V a in Winiary aus Freiwilligen und Soldaten, die Schwierigkeiten mit der Disziplin hatten, nach dem Vorbild einer ähnlichen Abteilung, die im 1. Polnischen Korps durch J. Dowbor Muśnicki gebildet wurde, formiert. Die Uniform war dieselbe wie bei der Infanterie der Großpolnischen Armee, nur mit dem weiß-metallischen Totenschädel (unterschiedlicher Form) an dem Mützenbund der Rogatywka-Mützen („Eckmützen“), der an die Symbolik der Sturmkompanien aus dem I. Weltkrieg anknüpfte. Die Abteilung hatte ihre eigene Standarte. Anfangs wurde angenommen, dass PBS (Posener Todesbataillon) außerhalb Großpolens agieren wird.

Im Mai 1919 zählte die Abteilung 10 Offiziere, 8 Unterfähnriche, 94 Unteroffiziere und 395 Soldaten, die zu 3 Sturmkompanien organisiert waren. Der formale Befehlshaber war Oberstleutnant Feliks Józefowicz, Veteran des Aufstandes von 1863, ehemaliger Soldat der Ritter-Legion im I. Polnischen Korps. In Wirklichkeit hatte aber sein Vertreter und Stabschef, Oberleutnant Jan Kalinowski das Kommando über das Bataillon inne. Oberleutnant Jan Kąkolewski und Roman Wilkanowicz übernahmen die Funktion der Adjutanten. Die Befehlshaber der Kompanie waren folgende (der Reihe nach): Oberleutnant Grodzki (später Edmund Kabzda), Oberleutnant J. Kąkolewski, Leutnant (während des Krieges) Stanisław Nogaj. Im Juni 1919 traten Oberstleutnant Józefowicz und Oberleutnant Kalinowski zurück, und an ihre Stelle traten (nacheinander): Jan Tomaszewski, Oberleutnant Jankowski-Jasiński und J. Kąkolewski.  Die Abteilung wurde nicht mit Soldaten aus der Provinz Posen ergänzt, nur im Juni 1919 wurde ihr der 1. Zug der 2. Feldartillerie-Batterie aus der 1. Infanterie-Brigade der Legionen zugeteilt. Anfangs wussten die Soldaten nicht, wohin sie versetzt wurden.

Nachdem das Bataillon am 17. April 1919 den Eid abgelegt hatte, wurde es über Łódź nach Warschau geschickt, wo es an der symbolischen Vereinigung der Armeen der drei unterschiedlichen Teilungsgebiete teilnahm. Später wurden die Soldaten der Abteilung über Białystok an die Litauisch-Weißrussische Front geschickt, in die Gegend von Vilnius, und in das 6. Infanterie-Regiment der Legionen aufgenommen. Die Abteilung nahm an den Kämpfen gegen die Bolschewiki u.a. in der Gegend von Vilnius, Maišiagala und Molėtai teil. Während des Transports und später an der Front traten ernsthafte Probleme mit der Disziplin der Soldaten des Bataillons auf, was die Befehlshaber der Front und die unmittelbaren Vorgesetzten der Abteilung beunruhigte, es traten Vorfälle der Desertion und des Simulierens auf, und im Juli 1919 erwog eine der Kompanien die Möglichkeit, auf die andere Seite der Front zu wechseln. Letztendlich ordnete das Oberkommando der Polnischen Armee (NDWP) am 31. August die Auflösung der Abteilung und das Zurückschicken der Soldaten nach Großpolen an. Laut den erhaltenen Berichten wurde die Standarte des Bataillons in der Kapelle der Muttergottes im Spitzen Tor in Vilnius zurückgelassen. Einige Soldaten des Bataillons nahmen an dem III. Oberschlesischen Aufstand teil und hielten in der Zwischenkriegszeit zusammen. Nach dem II. Weltkrieg übernahmen einige ehemalige Soldaten des Posener Todesbataillons bedeutende Funktionen in der Landeskommission der Veteranen des Großpolnischen Aufstandes, die im Rahmen von ZBoWiD (Verband der Kämpfer für Freiheit und Demokratie) tätig war.