Verlauf der Aufstandskämpfe

KÄMPFE UM ŻNIN (ZNIN), ŁABISZYN (LABISCHIN), ZŁOTNIKI KUJAWSKIE (GÜLDENHOF) UND DER ZWEITE KAMPF UM SZUBIN (SCHUBIN) 11. – 12. Januar 1919

Marek Rezler

Die gewaltige Verschlechterung der Situation an der Nordfront nach der Niederlage bei Szubin am 8. Januar 1919 und der ausdrückliche Vorstoß der Deutschen in die Gegend von Żnina (Znin) und Łabiszyn (Labischin) haben die polnische Führung dazu geneigt gemacht, einen Gegenangriff in der nordöstlichen Region Großpolens vorzubereiten. Der Urheber des Offensive-Plans war der Stabschef der Nordfront, Leutnant Mieczysław Paluch, und der Plan des Handelns wurde durch Oberstleutnant Grudzielski und das Oberkommando genehmigt. Am 10. Januar fand in Gniezno eine Beratung der Befehlshaber der Abteilungen statt, die für die Durchführung der Offensive in Richtung Żnin, Szubin und Łabiszyn vorgesehen waren.

Das geplante Handeln hatte zwar ein ziemlich breit angelegtes Ziel, bestand aber aus mehreren einzelnen Aktionen. Es ging vor allem um die Eroberung von Żnin, Szubin, Łabiszyn und Złotniki Kujawskie (Güldenhof), was einen für den Aufstand gefährlichen Keil beseitigen würde, der Wągrowiec, Gniezno und Inowrocław bedrohte. Die spektakulärste Aktion, die einen Ausgangspunkt für die restlichen Aktionen bilden sollte, sollte die Eroberung von Żnin sein. Man rechnete damit, dass die Deutschen zur Verteidigung dieses am weitesten nach Süden ausgestreckten Abschnitts einen Teil ihrer in Szubin und Łabiszyn stationierenden Streitkräfte entsenden würden, was wiederum die aufständischen Abteilungen entlasten würde, die für die Besetzung dieser Orte bestimmt waren. Für die Kämpfe um Żnin waren folgende Streitkräfte bestimmt:

  1. Ost-Gruppe (Befehlshaber Marceli Cieślicki), die folgende Abteilungen umfasste:

Żnin-Gniezno-Abteilung (Befehlshaber Marceli Cieślicki),

Mogilno-Abteilung (Befehlshaber Stanisław Roloff),

Infanterie-Abteilung aus Gniezno (Befehlshaber – Mazurek – Vorname unbekannt) ,

Insgesamt: 332 Soldaten

Gebiet der Versammlung der Gruppe: Ort Podgórzyn, südöstlich von Żnin gelegen.

  1. b. West-Gruppe (Befehlshaber Jan Tomaszewski) die folgende Abteilungen umfasste:

  2. Abteilung aus Posen (Befehlshaber Józef Bogacki),

Abteilung aus Juncewo (Befehlshaber Stefan Kubiak),

zwei Freiwilligen-Abteilungen aus der Umgebung von Żnin (Befehlshaber: Stefan Adamski und Wojciech Anioła).

Insgesamt: 737 Soldaten.

Gebiet der Versammlung der Gruppe: Ort Sarbinowo, westlich von Żnin.

Die deutsche Seite zählte etwa 300 bewaffnete Soldaten u.a. mit 6 leichten und 6 schweren Maschinengewehren, 2 Mörser (Granatwerfer, Mörser) und ein Geschütz. Befehlshaber: Leutnant Eckert.

Beide Gruppen machten sich am 11. Januar 1919 zu ihren Versammlungs-Gebieten auf: die Ost-Gruppe aus Gąsawy, die West-Gruppe aus Damasławek. Die Ost-Gruppe hatte den kürzeren Weg zu bewältigen, allerdings hat man inzwischen ihre Aufgabe geändert: sie sollte nicht attackieren, sondern nur Żnin blockieren. Letztendlich entschied sich M. Cieślicki, dann doch für den Angriff. Zu diesem Zwecke teilte er seine Gruppe in vier Teile, und lokalisierte diese der Reihe nach wie folgt: westlich von der Kreuzung der Straßen Żnin–Rydlewo; an den Eisenbahngleisen, östlich von Rydlewo; nordwestlich von der Schule in Podgórzyn und südwestlich des Ortrandes von Góra. Die Gruppe attackierte Żnin und zwang die Deutschen zum Einsatz der Reserve. Trotz des erbitterten Kampfes und der Zufügung dem Feind großer Verluste sowie der vorübergehenden Eroberung der Zuckerfabrik gelang es den Aufständischen nicht, in die Stadt vorzudringen.

Die Westgruppe in Sarbinowo teilte sich in drei Teile: der erste Teil griff entlang der Straße Sarbinowo–Żnin an und der zweite entlang der Straße Żnin–Wieś–Żnin. Der dritte Teil wurde nach Norden geschickt, um die Eisenbahnlinie nach Bydgoszcz, östlich von Jaroszewo abzusichern. Der Angriff dieser Gruppe, der später als der Angriff der Gruppe von M. Cieślicki anfing, erfolgte nicht synchron mit den Plänen der von Süden und Osten angreifenden Aufständischen, was mit Niederlage endete. In der Nacht vom 11. zum 12. Januar verließen jedoch die von der Umgebung abgeschnittenen Deutschen, die die Hoffnung auf einen Entsatz verloren haben, die Stadt und zogen sich nach Bydgoszcz zurück. Am 12. Januar wurde Żnin durch die Aufständischen besetzt: es gab 42 gefallene und etwa hundert verletzte Aufständische.

Die Kämpfe um Żnin weisen deutlich alle Merkmale der bislang durch die Aufständischen geführten Kämpfe auf. Die Handlungen beider Gruppen waren nicht aufeinander abgestimmt und erfolgten nicht synchron, und es gab keinen gemeinsamen Befehlshaber bei der gesamten Aktion. Das richtige Kampfkonzept wurde nicht realisiert, trotz des Einsatzes und des Engagements der Soldaten. Das endgültige Ziel, die Befreiung von Żnin, wurde zwar erreicht, aber nicht infolge des unmittelbaren Kampfes, sondern vielmehr durch ein effektives Umzingeln der Stadt und dank der Entschlossenheit der Aufständischen. Die Entscheidungen des Kommandos waren nicht immer konsequent. Man sollte bedenken, dass man im letzten Moment das Konzept der gesamten Operation änderte, und die Hauptlast der Kämpfe auf Szubin verlegte. Man rechnete damit, dass angesichts der Besetzung von Szubin die Deutschen aus Furcht, umzingelt zu werden, ohnehin Żnin verlassen werden.

Um Łabiszyn zu erobern, (diese Richtung wurde durch das Frontkommando als zweitrangig betrachtet) fing man an, in Barcin aufständische Streitkräfte zu versammeln. Man versammelte dort folgende Abteilungen:

aus Kruszwica (Befehlshaber Leutnant Kazimierz Dratwiński),

aus Pakość (Befehlshaber Feldwebel Kazimierz Szmańda),

aus Barcin (Befehlshaber Unteroffizier Leon Krukowski).

Insgesamt: 172 schwach bewaffnete Personen.

Befehlshaber der Aktion war Władysław Poczekaj.

Die deutsche Besatzung von Łabiszyn zählte hundert Soldaten; es gibt keine näheren Informationen zu diesem Thema.

Die polnischen Abteilungen wurden westlich des Ortes Kania, der südlich von Łabiszyn lag, versammelt. Von dort aus wurde am 11. Januar ein Marsch entlang der Straße Kania–Łabiszyn gestartet. Auf der Ebene von Łabiszyn wurde die Kolonne in kleinere Unterabteilungen aufgeteilt, die das Städtchen umzingelten. Nachdem der Ring von Norden geschlossen war, gingen die sich dort befindenden Unterabteilungen zum Angriff auf die Stadt über. Der Widerhall der Schießerei war zugleich ein Signal für die restlichen Abteilungen. Der konzentrisch erfolgende, schnelle und entschlossene Angriff von allen Seiten gleichzeitig, der durch die von den lokalen polnischen Einwohnern erhaltenen Informationen unterstützt war, führte schließlich zur Kapitulation der deutschen Besatzung und zur Eroberung von Łabiszyn.

Die Kämpfe um Łabiszyn waren ein interessantes Beispiel für Entschlossenheit und zugleich des Einfallsreichtums der Aufständischen. Leutnant Dratwiński, der offiziell ernannter Befehlshaber war, leitete die Aktion sehr geschickt, wobei er aber alle seine Handlungen mit den unterstellten Befehlshabern absprach. Beide Seiten waren erfahren, geübt im militärischen Dienst und verstanden sich ausgezeichnet – was auch konkrete Resultate brachte. Im Endeffekt wurde der Erfolg unter Anwendung einer sehr einfachen, aber wirksamen Methode erzielt, und zwar ohne größere Fehler und überflüssige Verluste. Diese im Grunde genommen lokale Aktion verdient entschieden mehr Aufmerksamkeit, und es ist schade, dass sie durch einen Teil der Historiker beinahe ganz übergangen wird.

Der zweite Kampf um Szubin war der wichtigste Akzent der aufständischen Offensive vom 11.-12. Januar 1919. Zweifelsohne war Szubin das deutsche Hauptzentrum nach der Abwehr des polnischen Angriffs drei Tage zuvor, und nach der Eroberung von Żnin und Łabiszyn. Allerdings trieb die polnische Seite zur Eroberung von Szubin, neben den konkreten militärischen Gründen, die es dafür gab, auch der Ehrgeiz an.

Die polnischen Streitkräfte wurden in zwei Stoßgruppen und eine Deckungsgruppe aufgeteilt.

Erste Gruppe (Befehlshaber Stanisław Śliwiński):

Posener Bataillon,

Infanterie-Abteilung aus Września (Befehlshaber Zdzisław Beutler),

Schwere-Maschinengewehre-Abteilung aus Września (8 schwere Maschinengewehre, Befehlshaber Alojzy Nowak),

2 eine halbe Artillerie-Batterien: 2 Haubitze – Befehlshaber Kazimierz Nieżychowski, 2 Feldkanonen– Befehlshaber Tadeusz Fenrych

Sanitätsdienst.

Insgesamt: 783 Soldaten.

Aufgabe: ausgehend von Żnin einen Marsch durch die Straße über Malice–Suchoręcz–Słonawki–Słonawy–Grzecznąpanna bis zur Kreuzung der Straßen nach Dodzimierz und Szubin durchzuführen, und dann von Norden die Stadt anzugreifen.

Zweite Gruppe:

Infanterie-Abteilung aus Wyrzysk (Befehlshaber Teofil Spychała),

eine halbe Haubitze-Batterie (Befehlshaber Jan Chylewski).

Insgesamt: etwa 200 Leute.

Aufgabe: aus Kcynia über Zalesie und die Station Pińsko nach Wolwark zu marschieren, und dann von Westen Szubin anzugreifen, auf der Achse der Straße Wolwark-Szubin. Das sollte ein unterstützender Vorstoß sein.

Dritte Gruppe (Deckungsgruppe) - Befehlshaber Zygmunt Kittel:

ein halbes Infanterie-Bataillon aus Gniezno,

Schwere-Maschinengewehre-Abteilung,

Kavallerie-Schwadron aus Posen (Befehlshaber Kazimierz Ciążyński),

Pionier-Patrouille aus Posen (Befehlshaber Leutnant Józef Sulerzyski),

eine halbe Artillerie-Batterie (Befehlshaber Edward Brzeski).

Insgesamt: 400 Soldaten.

Aufgabe: den Marsch der Hauptkräfte des Vorstoßes absichern, durch die Kavallerie-Schwadron, die Gegend bei Kołaczkowo kontrollieren, durch die Kräfte des halben Gniezno-Bataillons und die Artillerie, Deckung bei der Annäherung an die Stadt von Norden bieten, und zwar aus der Gegend der Försterei in Godzimierz.

Weil man mit einem starken Widerstand der Deutschen rechnete, bemühte man sich, den Angriff, gründlich vorzubereiten, und in Anbetracht der eventuellen größeren Verluste organisierte man medizinische Hilfe der Sanitäter. Beide Stoßgruppen hatten ihre Verbandpunkte: die erste Gruppe in der Försterei von Łachów und die zweite – auf dem Gutshof Pińsko. In jedem dieser Punkte befand sich ein Arzt. Die schwer Verletzten sollten in das in Kcynia durch Oberleutnant Drecki organisierte Krankenhaus evakuiert werden.

Die deutsche Seite zählte über 400 Soldaten. Der Befehlshaber der Verteidigung von Szubin war Leutnant Dost. Die Besatzung bestand aus folgenden Streitkräften:

Infanterie-Unterabteilung mit den Kräften eines Bataillons (ca. 400 Soldaten),

Abteilung der deutschen Bürgerwehr (Befehlshaber Leuntant Arno Mantey und Leutnant Kisser),

Maschinengewehr-Abteilung (8 schwere und 9 leichte Maschinengewehre, Befehlshaber Leutnant Härzer),

Feldartillerie-Batterie (Befehlshaber Leutnant Falkenhayn),

Matrosen-Abteilung (Befehlshaber Feldwebel Göritz).

Es war der polnischen Seite nicht bekannt, wie diese Streitkräfte angeordnet wurden.

Der Befehlshaber war Oberstleutnant Kazimierz Grudzielski, der mit seinem Stab in Kcynia stationierte. Die Handlungen koordinierte aus Pińsko der Stabschef der Nordfront, Leutnant Mieczysław Paluch.

Am 11. Januar 1919 um 13.00 Uhr eröffneten die Haubitze unter Jan Chylewski das Feuer. Es war das Signal für den Angriff, für die erste Stoßgruppe, die Hauptgruppe. Im Kampf wurde geschickt die Zusammenwirkung der Infanterie mit den Maschinenwaffen eingesetzt, und man kam systematisch nach vorne, Schritt für Schritt, indem man die durch die Deutschen verstärkten Punkte in der Stadt eroberte, u.a. die Windmühle, die Ziegelei, den katholischen Friedhof, die Erziehungsanstalt. Endlich eroberte die Abteilung unter Zdzisław Beutler das Gebäude der Eisenbahnstation – es war schon der letzte Punkt des deutschen Widerstandes in Szubin.

Die restlichen Gruppen haben im Grunde auch ihre Aufgaben erfüllt. Die Kavallerie-Abteilung unter K. Ciążyński hat zwar die Eisenbahngleise nach Bydgoszcz nicht zerstört, was er gemäß dem Befehl tun sollte, aber er hat den, den Deutschen zur Hilfe, zum Entsatz von Bydgoszcz eilenden Zug in einen Kampf verwickelt. Letztendlich wurde diese Verstärkung an der Eisenbahnstation in Szubin aufgehalten. Auf Anordnung des Befehlshabers der Front wurden jedoch die Eisenbahngleise bei Kołaczkowo durchtrennt, um in der Zukunft wirksame Vorstöße des Gegners zu vermeiden.

Die Abteilung unter Leutnant Kittel, die der Gruppe von Śliwiński Deckung bot, besetzte nach einem Gefecht mit den Deutschen Samoklęski Małe.

Die zweite Gruppe nahm nicht an dem unmittelbaren Angriff teil. Sie harrte, von Schützengräben umgeben, vor dem östlichen Rand des Dorfes Wolwark und verwickelte die deutsche Besatzung in einen Feuerwechsel; und die Artillerie unter Chylewski unterstützte den Angriff der Gruppe unter Śliwiński, denn sie hatte auch keine exakten Informationen über die Entwicklung der Situation.

Verluste: 26 gefallene und 29 verletzte Aufständische.

Der zweite erfolgreich endende Kampf um Szubin gehörte zweifellos zu den ordnungsgemäß und richtig geplanten und durchgeführten Operationen. Seine größten Mängel waren jedoch die nahezu „chronischen“ Fehler der aufständischen Handlungen: eine schwach funktionierende Fernmeldeverbindung, fehlende Synchronität der Handlungen einzelner Gruppen, nicht immer wirksame Deckungshandlungen. Es sind schon Elemente einer zentralisierten Führung erschienen – aber diese war nicht immer wirksam.

Der letzte Kampf aus der Reihe der aufständischen Offensive in den Tagen 11.-12. Januar 1919 war die Schlacht um Złotniki Kujawskie. Die Aufgabe der Eroberung dieses Städtchens wurde den in Inowrocław stationierenden Abteilungen von Paweł Cyms anvertraut – gemäß dem Befehl von Oberstleutnant Kazimierz Grudzielski.

Die aufständischen Abteilungen versammelten sich in dem östlich von Złotniki gelegenen Ort Jaskice. Diese Streitkräfte wurden folgendermaßen aufgeteilt:

Erste Stoßgruppe (Befehlshaber: Stanisław Janowski und Oberleutnant Stefan Meysner): 345 Leute, die u.a. mit einem leichten Maschinengewehr bewaffnet waren.

Aufgabe: durch die Orte Mierzwin und Krężoły marschieren, die Stellungen westlich von Złotniki Kujawskie zwischen den Straßen Rucewo–Złotniki und Krężoły– Złotniki einnehmen. Am 11. Januar um 14:00 Uhr einen Angriff auf Złotniki ausführen und die Besatzung der Stadt in einen Kampf verwickeln.

Die zweite Stoßgruppe (Befehlshaber Mieczysław Słabęcki): ca. 290 Soldaten, mit drei schweren Maschinengewehren.

Aufgabe: über Liskowo, Broniewo und Tupadły nach Gniewkowo marschieren, hier die Eisenbahngleise der nach Bydgoszcz führenden Linie unterbrechen und die Fernmeldeverbindung zwischen Złotniki und dieser Stadt durchtrennen. Am 11. Januar um 14.00 Uhr von Norden auf Złotniki vorstoßen. Außerdem wurden in Tuczno, Jaksice und Niszczewice Absicherungen lokalisiert.

Die deutsche Besatzung umfasste folgende Streitkräfte:

Infanterie-Kompanie (ca. 150 Leute),

Maschinenwehr-Abteilung (10 schwere und ein leichtes Maschinengewehr),

eine halbe Feldartillerie-Batterie (2 Geschütze).

An der Spitze dieser Streitkräfte stand Leutnant Eichenberg.

Der Kampf um Złotniki Kujawskie verlief von Anfang an nicht nach Plan. Die zweite Stoßgruppe bei Broniewo wurde durch die deutsche Patrouille entdeckt, die es geschafft hat, ihre Besatzung zu warnen – worüber sich die polnische Seite auch im Klaren war. M. Słabęcki hat sich mit zwei Abteilungen von der Bydgoszcz-Richtung abgesichert. Weil bis 14.00 kein Widerhall des Kampfes zu hören war, der die Einleitung der Aktion durch die erste Gruppe bedeuten würde, wurde in 40 Minuten nach dem ausgemachten Termin der Entschluss gefasst, eine Schwarmlinie zu bilden und Złotniki anzugreifen. Trotz der aufopferungsvollen Haltung und des gekonnten Agierens der Aufständischen auf dem Kampffeld wurde der Angriff durch die Deutschen abgewehrt.

Die erste Stoßgruppe verirrte sich bei ihrem Marsch und nahm infolgedessen erst gegen 15.00 Uhr ihre Stellungen ein. Statt Złotniki nur von Westen anzugreifen, erweiterten die Aufständischen die Front allzu weit in die nordwestliche Richtung, wodurch sie auf die hinteren Reihen des rechten Flügels der zweiten Gruppe stießen, die bereits um das Städtchen kämpfte. Dank der Geistesgegenwart eines der Aufständischen (Józef Wichliński aus Tuczno) konnte man gerade noch eine Tragödie verhindern. Man nahm die Molkerei und das Eisenbahnlager ein, und in Kürze eroberte man auch das ganze Städtchen außer des Eisenbahnstation-Gebäudes. Inzwischen kam Leutnant Cyms in Złotniki an, der mit der Organisation des Sturms der Eisenbahnstation anfing, aber eine gut organisierte und geschickt geführte Verteidigung machte weitere Angriffe der Aufständischen zunichte. Erst gegen Mitternacht vom 11. zum 12. Januar ließ sich während der gleichzeitig geführten Verhandlungen, um 1.30 Uhr letztendlich ein Sturm durchzuführen, so dass Złotniki nunmehr frei war.

Polnische Beute: 4 Offiziere und 80 deutsche Soldaten wurden gefangengenommen, außerdem 1. Mörser und 10 schwere Maschinengewehre. Verluste: 3 gefallene und 31 verletzte Aufständische.