GROSSPOLNISCHE AUFSTAND 1918-1919 - Auswahl an Biografien

CYMS Paweł Kazimierz


Person
CYMS Paweł Kazimierz
Geboren
1894
Gestorben
1949
Beschreibung

Beamter, Teilnehmer des Großpolnischen und Oberschlesischen Aufstandes, Kompaniekommandant und Kommandeur eines Regiments, Hauptmann der Polnischen Armee. Er wurde am 02.03.1894 in Pawłów (Kreis Witkowo) als Sohn eines Lehrers Leon Piotr und Paulina, geb. Kamrowska geboren. Im Jahr 1914 absolvierte er das Gymnasium in Gniezno, wo er der TTZ (Tomasz-Zan-Gesellschaft) angehörte. Nach dem Abitur trat er in das Erzbischöfliche Priesterseminar in Posen ein. Im Jahr 1916 wurde er zur deutschen Armee einberufen. Drei Jahre hat er an der Ost- und Westfront gekämpft. Im Jahr 1917 hat er die Offiziersschule in Biederitz bei Magdeburg absolviert, indem er den Dienstgrad eines Leutnants erhielt. Nach der Desertion (1918) ist er dem POW ZP (Polnische Militärorganisation des Preußischen Teilungsgebietes) in Gniezno beigetreten. Am 28.12. nahm er an der Befreiung von Gniezno teil. An der Spitze der 120 Mann zählenden Gniezno-Września-Kompanie und der sich zahlenmäßig vergrößernden Gruppierung hat er: Trzemeszno, Mogilno, Strzelno, Kruszwicę, Inowrocław befreit. Im Inowrocław hat er (7-11.1.1919) das 2. Infanterie-Bataillon organisiert, welches dann die Anfänge des 1. und 2. Kujawischen Grenadier-Regiments bildete. Als Kommandeur des 1. Regiments kämpfte er bei Złotniki Kujawskie, bei Łabiszyn und Brzoza. Am 13.01. wurde er zum Befehlshaber vom VII. OW (Okręg Wojskowy - Militärischen Bezirk) und wurde am 07.02 zum Kommandeur des PSW (Großpolnischen Schützen-Regiments) (59. Infanterie-Regiments). Im Mai wurde er zum Oberleutnant befördert, und nach einem Jahr – zum Hauptmann. Während des polnisch-sowjetischen Krieges stand er an der Spitze des 2. Bataillons des 57. Infanterie-Regiments. Im März 1921 meldete er sich als Freiwilliger bei der Kampforganisation Dowództwo Obrony Plebiscytu na Górnym Śląsku (Kommando über die Verteidigung der Volksabstimmung in Oberschlesien). Er organisierte POWGŚl (Polnische Militärorganisation Oberschlesiens) im Kreis Zabrze. Nach dem Ausbruch des III. Schlesischen Aufstandes hatte er das Kommando über eine taktische Gruppe aus 1510 Soldaten, dann über das 2. Regiment der Schlesischen Aufständischen. Nach dem Ende des Aufstandes verließ Cyms die Armee. Er nahm ein 3-jähriges Studium der Politik und Wirtschaft an der Universität Posen auf, welches er aus finanziellen Gründen (1922) abbrach. Er nahm als Zivilist eine gewerbliche Tätigkeit auf: 1922-1923 eine sich mit Holztransport befassende Gesellschaft,  Bank Handlowy in Danzig, 1926-1928 war er Pächter des Landgutes in Modliborzyce im Kreis Inowrocław. Er war auch Beamter des Hauptkommissariats der Republik Polen in der Freien Stadt Danzig. Im Januar 1932-1934 organisierte er dort Kurse für Fähnriche der Reserve. Seit 1934 diente er in der Abteilung des II. Generalstabes der Polnischen Armee. Wegen seines schlechten gesundheitlichen Zustandes wurde er (im Oktober 1935) in die Reserve versetzt. Er wohnte in Bystra Górna bei/ Bielsk, wo er ein Bevollmächtigter des Woiwode in einer Tuchfabrik war. Am 15. August 1939 wurde er zum 80. Infanterie-Regiment in Slonim, und später als Einsatzoffizier zum 179. Infanterie-Regiment berufen. Er wurde 4 Monate lang in einem Zivilgefangenenlager festgehalten. Er floh im Jahr 1940 und ließ sich in Krosno nieder, und seit Mai 1941 in Kalwaria Zebrzydowska, wo er unter dem falschen Namen, als Sekretär der Tischlergenossenschaft, arbeitete. Er war konspirativ in ZWZ AK (Verband für den Bewaffneten Kampf – Heimatarmee) tätig. Nach dem Krieg lebte er in Gniezno bei seinen Schwestern Maria und Paulina. Als nächstes zog er nach Stettin, wo er in der Firma Spedycja Morska Polska Bandera (Seespedition Polnische Flagge) arbeitete. Im Herbst 1948 wohnte er erneut in Bystra Górna, wo er sich ein Haus kaufte. Dort wurde er als Sekretär der Gemeinde beschäftigt. Seine Gesundheit verschlechterte sich zunehmend. Er starb am 13.11.1949. Er wurde in Bystra Krakowska beigesetzt. Auf den Wunsch seiner Enkel wurde er am 21.12.2013 exhumiert. Er ruht in der Kriegsgräberstätte der Aufständischen auf dem hl. Petrus-Pfarrfriedhof in Gniezno. Seit 1931 war er mit Maria Franciszka Krawczak verheiratet. Kinder: Barbara Maria und Janusz Józef. Auszeichnungen: Silbernes Kreuz des Kriegsordens Virtuti Militari V. Kl., Tapferkeitskreuz (4-fach), Goldenes Verdienstkreuz, Unabhängigkeitskreuz mit Schwertern. Cyms ist Schirmherr der Straßen in Gniezno, Inowrocław, Posen und  Bystra Górna. Seinen Namen trug in den Jahren 1978-1999 die 1. Grundschule in Inowrocław.

 

Bibliografie
G. Roczek, Cyms Paweł Kazimierz (1894-1949) (w:) Słownik biograficzny powstańców wielkopolskich 1918-1919, red. A. Czubiński, B. Polak, Poznań 2002, s. 59-60.
Autor des Eintrags
Janusz Karwat