GROSSPOLNISCHE AUFSTAND 1918-1919 - Auswahl an Biografien

JACOBSON-JEDLINA Wojciech


Person
JACOBSON-JEDLINA Wojciech
Geboren
1885
Gestorben
1961
Beschreibung

Arzt, Unabhängigkeitsaktivist, Organisator des Aufstandes in Gnesen, Oberstleutnant der Polnischen Armee. Er wurde am 14.4.1885 in Starogard als Sohn des Arztes Gorgoniusz und Paulina König geboren. Im Gymnasium von Starogard war er Mitglied von TTZ (Towarzystwo Tomasza Zana - Tomasz-Zan-Gesellschaft) und machte im Jahr 1905 sein Abitur. Er studierte Medizin in München und Wrocław und gehörte ZMP „Zet“ (Polnischem Jugendverband „Zet“) und BP Bratnia Pomoc (Bruderhilfe) an. Im Jahr 1910 eröffnete er eine private ärztliche Praxis in Posen, und im Februar 1912 erlangte er den Titel eines Doktors der Medizin und Chirurgie. Als Chirurg und Gynäkologe arbeitete er im Gnesener Krankenhaus (1911-1914). Er war zwei Mal in der Armee, im März 1913 wurde er zum Leutnant-Arzt befördert. Seit dem 1.1.1914 war er im 49. Infanterie-Regiment des 8. Infanteriebataillons mit der 4. Infanterie-Division an der Westfront (Mons, Ypern) und an der Ostfront (bei Łódź, bei Bzura und Rawka), wo er am 17.12.1914 verletzt wurde. Später war er Arzt der Reserveabteilungen und wurde im Juli 1917 zum Oberleutnant befördert. Im Dezember 1918 wurde er nach Gniezno als Garnisonsarzt geschickt. Im Dezember 1918 hat er mit dem Kommissar von NRL (des Obersten Volksrates) Kontakt aufgenommen und ging nach Danzig. Er kam am 30.12.1918 in Danzig an und nahm an dem Gefecht bei Zdziechów teil und bildete später, als Stellvertreter des Stadtkommandanten, freiwillige Abteilungen, deren Aktionen in Kujawien und an der Nordfront er später unterstützte. Er war Garnisonsarzt und der Arzt des 4. Großpolnischen Schützen-Regiments. Durch das Dekret des Kommissariats von NRL vom 9.5.1919 wurde er zum Hauptmann ernannt. Dann war er Arzt des 7. Großpolnischen Schützen-Regiments. Er wurde an der Litauisch-Weißrussischen Front verletzt. Als nächstes war er Arzt in DOGen (Dowództwo Okręgu Generalnego – Generalbezirkskommando) in Posen, im Militärhospital in Gniezno (vom 21.4. bis 5.8.1920), auf dem Hospitalschiff an der Weichsel (vom 16.8 bis 17.9.1920), im Sanitätsdepartment des Ministers für militärische Angelegenheiten und im Kreiskrankenhaus in Toruń. Am 5.5.1922 wurde er als Major in die Reserve entlassen. Bis 1939 lebte er in Toruń und führte eine ärztliche Praxis, die sich auf Geburtshilfe und Gynäkologie spezialisierte. Er war Leiter der Abteilung des Verbandes der Großpolnischen Aufständischen in Toruń, Mitglied des Verbandes der Offiziere der Reserve und des Verbandes der Westlichen Gebiete. Er schrieb zwei Bänder Memoiren  („Z Armią Klucka na Paryż“, T. 1934 („Mit der Armee von Kluck nach Paris“, T. 1934); „Z ludem Wielkopolski przeciw zaborcom“, T. 1936 („Mit dem Volk Großpolens gegen die Teilungsmächte“, T. 1936)) und zahlreiche Artikel zum Thema Großpolnischer Aufstand. Während des Herbstfeldzuges um 1939 war er Arzt des Bataillons der Nationalen Verteidigung in der Pommerschen Armee, Stellvertreter des Kommandanten des Feldkrankenhauses Nr. 802/3, vom 19.9. bis zum 8.11.1939 war er in deutscher Gefangenschaft, es gelang ihm aber zu fliehen. Er ging mit seinen Söhnen nach Budapest und dann nach Frankreich. Er war Kommandant der Krankenstation im Camp de Coetquidan. Im Jahr 1940 ging er nach England. Am 17.7.1940 wurde er in die Officer Concentration Station Rothesay/Bute versetzt, wo er Arzt war. Auf seinen Wunsch wurde er beurlaubt (15.1.1942-21.8.1944), später war er im Militärhospital in Edinburgh tätig. Nach dem Krieg war er im Krankenhaus der Royal Navy, im staatlichen Gesundheitsdienst tätig, und leitete dann seine eigene Praxis. Er war im Związek Polskich Ziem Zachodnich w Wielkiej Brytanii (Verband der Westlichen Polnischen Gebiete in Großbritannien) tätig. Er starb in London am 9.10.1961 und wurde dort beigesetzt. Er wurde u.a. mit:  Orden Virtuti Militari, V. Kl., Unabhängigkeitskreuz, Tapferkeitskreuz (zweifach), Medaille für die Rettung der Sterbenden ausgezeichnet. Er war zwei Mal verheiratet: mit Lucyna Miecznikiewicz und Emilia Bojarska. Er hatte Söhne - Zbigniew (1914), Andrzej (1919) und Wojciech Krzysztof (1929).

 

Bibliografie
J. Basiński, Jacobson-Jedlina Wojciech (1885-1961), (w:) Słownik biograficzny powstańców wielkopolskich 1918-1919, red. A. Czubiński, B. Polak, Poznań 2002, s. 130-131.
Autor des Eintrags
Janusz Karwat