GROSSPOLNISCHE AUFSTAND 1918-1919 - Auswahl an Biografien

ANDRZEJEWSKI Mieczysław


Person
ANDRZEJEWSKI Mieczysław
Geboren
1884
Gestorben
?
Beschreibung

Kommandant von POW ZP (Polnische Militärorganisation des Preußischen Teilungsgebietes), Hauptmann der Polnischen Armee, geb. am 23. November 1884 in Kobylinka (ehemaliger Kreis Krotoszyn), als Sohn des Kaufmanns Wincenty und der Maria, geb. Rodowicz. Er besuchte eine 6-Klassen-Schule in Żerkowa und das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen. Das Abitur machte er in Deutschland (1904). Nach dem Absolvieren von 6 Semestern an der Landwirtschaftlichen Akademie hat er die Qualifikation eines Meliorations- und Tiefbauingenieurs erworben. In den Jahren 1906-1907 hat er einen einjährigen Militärdienst absolviert, arbeitete später (1908-1913) in Posen und gründete dann sein eigenes Unternehmen in Posen und Wieluń. War  aktiv in vielen polnischen Organisationen tätig, organisierte u.a. die „Neste“ von Towarzystwo Gimnastyczne „Sokół” (Turnverein „Der Falke“) in Bochum und Stettin. Am 2. August 1914 wurde er zur deutschen Armee einberufen und an die Westfront nach Frankreich geschickt. Er kämpfte u.a. bei Verdun und wurde zwei Mal verletzt. Im Mai 1918 wurde er nach Posen verlegt, trat im September in die POW ZP ein und übernahm am 14. November das Kommando nach W. Wierzejewski, indem er diese Funktion mithilfe eines Beratungsorgans – des sog. Elferrates ausübte. Die Organisation unterstand der allgemeinen Leitung und der Kontrolle des Leutnants M. Paluch, des Verantwortlichen für die Angelegenheiten von POW ZP im KNRL (Kommissariat des Obersten Volksrates). Er trug zur Organisation der sog. Aufklärungs- und Exekutivabteilung bei, beauftragte die Organisationsmitglieder zum Formieren der Abteilungen von SSiB Służby Straży i Bezpieczeń­stwa (Wach- und Sicherheitsdienst). Er hat in die POW ZP, die sog. K. Haber-Gruppe aufgenommen und kontrollierte die wirtschaftlichen Betriebe und Lager. Vom 27. Dezember 1918 bis zum 5./6. Januar 1919 nahm er an der Einnahme der Kasernen, des Hauptbahnhofs und der Flugstation im Stadtviertel Ławica teil. Durch das Dekret von KNRL Nr. 1 (vom 7. Februar 1919) zum Leutnant ernannt, wurde er ab dem 21. Januar durch den Tagesbefehl des Oberkommandos Nr. 38 (vom 11. Februar 1919) zum Adjutanten von W. Korfanty, des Kommissars des Obersten Volksrates, auf dessen Anordnung er im April 1919 nach Oberschlesien als Beauftragter von POW (Polnische Militärorganisation) reiste. Er nahm aktiv an dem I. Schlesischen Aufstand teil. Formal dem Bytomer Schützen-Regiment zugeteilt, wurde er durch den Tagesbefehl Nr. 207 (vom 7. August 1919) in das 8. Großpolnische Schützen-Regiment eingegliedert, wo er das Kommando über die 8. Kompanie übernahm. Am 10. Juni 1920 wurde er zum 59. Infanterie-Regiment als Stellvertreter des Kommandeurs des 2. Bataillon abkommandiert. Er wurde am 23. März verletzt und in ein Krankenhaus in Posen gebracht. Dann kehrte er zum 62. Infanterie-Regiment  (8. Großpolnischen Schützen-Regiment) zurück. Am 31. März 1922 in die Reserve entlassen, übernahm er das ehemals deutsche Landgut Udzierz (Kreis Świecie). Später wurde er als Grundstücksgutachter der Pommerschen Finanzkammer berufen. Er war aktiv in Kriegsveteranen-Organisationen tätig und schrieb seine Erinnerungen an seine Tätigkeit in POW ZP nieder. Er starb nach 1939. Er wurde mit dem Orden Virtuti Militari V. Kl., dem Unabhängigkeitskreuz, dem Tapferkeitskreuz (zweifach), mit Medaillen und anderen Auszeichnungen ausgezeichnet. Er ging mit Zofia Jasińska den Bund der Ehe ein.

 

Bibliografie
B. Polak Andrzejewski Mieczysław (1884- ?), (w:) Powstańcy wielkopolscy. Biogramy uczestników powstania wielkopolskiego 1918-1919, t. XIII, red. B. Polak, Poznań 2010, s. 24-25.
Autor des Eintrags
Bogusław Polak