GROSSPOLNISCHE AUFSTAND 1918-1919 - Auswahl an Biografien

CIACIUCH Jan


Person
CIACIUCH Jan
Geboren
1894
Gestorben
1976
Beschreibung

der Kommandant der Posen-Lemberg-Kompanie, Major der Polnischen Armee. Er wurde am 3. 7. 1894 in Białożewin (Kreis Żnin), als Sohn des Bauern Jan und der Franciszka, geb. Goliwąs geboren. Er absolvierte eine Grundschule und eine Handelsschule. Nach der Beendigung des Handelspraktikums wurde er zur deutschen Armee einberufen (1915). Er wurde zum Offiziersstellvertreter befördert. Im Juni 1918 desertierte er und verbarg sich im Kreis Gniezno. Nach dem Ausbruch des Aufstandes nahm er an der Einnahme von Gniezno, an den Kämpfen bei Zdziechowa (30-31.07. 1918) und an den Kämpfen bei Szubin und Żnin (11.01.1919) teil. Ab Mitte Januar bis Ende Februar 1919 war er als Adjutant des Kommandos von Gniezno tätig. Er wurde durch das Dekret des KNRL (des Kommissariats des Obersten Volksrates) Nr. 8 Pos. 14 (vom 13.03.) zum Leutnant ernannt. Anfang März übernahm er die Führung der Posen-Lemberg-Kompanie (204 Soldaten), mit der er am 9. 03. über Warschau und Przemyśl nach Lemberg zog. Die Kompanie trat am 16.03. bei Dołhomościska in den Kampf ein, kämpfte am 18.03. bei Mielniki, indem sie die Eisenbahnverbindung nach Gródek Jagielloński freilegte. Am 20.03. fuhr sie nach Lemberg, wo sie der Lemberger Brigade zugeteilt wurde. Sie besetzte (am 30.03.) den Lipinki-Abschnitt und agierte dort bis zum 13.04. Dem 1. Lemberger Schützen-Regiment (am 14.04.) einverleibt, nahm sie in seinen Reihen u.a. an der Apriloffensive, an den Kämpfen um Brezowica Wielka, bei Zborów, an der Übernahme der Linie Sassów-Złoczów teil, und erreichte (am 30.06.) die Linie: Maćków-Gaj-Chromysz. Am 06.08. ist die Kompanie nach Posen gefahren, wo sie aufgelöst wurde. Ciaciuch wurde dem 10. PSW (Großpolnischen Schützen-Regiment) (dem 68. Infanterie-Regiment) zugeteilt, in dem er bis 1922 als Hauptmann diente und wurde in die Reserve versetzt. Er arbeitete im Polnischen Radio in Posen (1927-1937). Im Jahr 1939 wurde er im Rahmen der Mobilisierung dem Garnisonkommando in Zaleszczyki zugeteilt. Nach dem Übergang nach Rumänien wurde er interniert. Unter geändertem Namen ist er aus dem Lager geflohen, und ist über Türkei, Palästina nach Rhodesien gegangen. Am 10.02.1947 ist er als Transportkommandant bei einem 500 Polen zählenden Transport aus Rhodesien zurückgekehrt. Er lebte in Posen, wo er als Direktor einer Handelszentrale der Elektronischen Industrie, und später im Städtischen Einzelhandel arbeitete. Im Jahr 1972 wurde er zum Major befördert. Er starb am 21.09.1976 und wurde auf dem Friedhof in Junikowo beigesetzt. Er wurde u.a. mit dem Orden Virtuti Militari V. Kl., dem Unabhängigkeitskreuz, dem Tapferkeitskreuz, dem Silbernen Verdienstkreuz, dem Kreuz des Großpolnischen Aufstandes, dem Kreuz der Verteidigung Lembergs, dem Stern von Przemyśl ausgezeichnet. Er war mit Stefania Żyto verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte: Bogna und Wiesław.

 

Bibliografie
B. Polak, Ciaciuch Jan (1894-1976), (w:) Słownik biograficzny powstańców wielkopolskich 1918-1919, red. A. Czubiński, B.Polak, Poznań 2002, s. 55-56.
Autor des Eintrags
Janusz Karwat