GROSSPOLNISCHE AUFSTAND 1918-1919 - Auswahl an Biografien

CHOSŁOWSKI Stefan Stanisław Seweryn


Person
CHOSŁOWSKI Stefan Stanisław Seweryn
Geboren
1889
Gestorben
1954
Beschreibung

Gutsbesitzer, Kommandeur des Bataillons von Śrem, Major der Polnischen Armee. Er wurde am 09. Mai 1889 in Chamymsad (Kreis Śrem), als Sohn der Gutsbesitzer Stanisław und Lucyna, geb. Chrzanowska geboren. Er absolvierte in Krotoszyn das Gymnasium und das Studium der Landwirtschaft an den Universitäten in Lipsk, München und Berlin. Er absolvierte einen einjährigen Militärdienst. Bis zum Kriegsausbruch bewirtschaftete er sein Landgut. In den Jahren 1914-1918 wurde er zur deutschen Armee einberufen (in das 6. Reserve-Regiment, das 47. Infanterie-Regiment); er wurde zum Leutnant ernannt. Er wurde im November 1918 demobilisiert, und engagierte sich aktiv für die Organisation in Śrem des Bürgerlichen Komitees, des Volksrates und der Abteilungen von Służba Straży i Bezpieczeń­stwa (Wach- und Sicherheitsdienstes). Am 30. Dezember 1918 hat er an der Einnahme von Śrem  teilgenommen. Am 1. Januar 1919 wurde er zum Nachfolger des Befehlshabers der lokalen aufständischen Abteilungen ernannt. Bis zum 5. Januar hat er ein Bataillon organisiert, das sich aus der Kompanie des Wach- und Sicherheitsdienstes, der Kórnicka-Kompanie und einem Sanitätstrupp zusammensetzte. Er wurde durch den Kreisrat W.M. Szczepkowski zum Kommandeur des Bataillons ernannt, und sein Bataillon gelangte über Kościan am 6. Januar im Nowy Tomyśl an, wo es auf weitere Befehle wartete. Um 23:00 Uhr hat es der Abschnitts-Kommandeur, Leutnant K. Zenkteler abgelehnt, die Opalenice-Kompanie zu unterstützen, was zur Niederlage der Aufständischen beitrug. Am 7. Januar erhielt das Śrem-Bataillon den Befehl, sich nach Chrośnica und Łomnica zu begeben, und die Kavallerie-Abteilung sollte sich nach Hamemia und Sępólno begeben. Nach den ersten Gefechten mit den Deutschen, u.a. in Strzyżewo, wurde (am 9. Januar) die Bahnverbindung zwischen Strzyżewo und Trzciel unterbrochen. Am Abend, den 10. Januar erhielt Cho­słowski den Befehl, einen Angriff auf Zbąszyń vorzubereiten, der am nachfolgenden Tag mit einer Niederlage endete, u.a. infolge der mangelnden Disziplin in den Reihen der Śrem-Kompanie und wegen der schlechten Vorbereitung der Aktion. Das Bataillon nahm erneut die Stellungen in Łomnica ein. Am 17. Januar 1919 versuchten die deutschen Abteilungen aus Zbąszyń und Trzciel, die Aufständischen aus dem Śrem-Bataillon zu überraschen. Nach einem 5-stündigen Kampf wurde der Feind mit Verlusten (12 Soldaten) zurückgedrängt und (am 18. Januar) und zu einem Rückzug nach Śrem gezwungen, wo er (durch Chosłowski) reorganisiert wurde. Anfang Februar 1919 bestand das Bataillon aus drei Infanterie-Kompanien. Es zog (am 6. Februar) nach Rawicz, wo die Polen bereits Sarnowo verloren hatten. Es kämpfte in dem sog. zweiten Kampf um Rawicz. Chosłowski übernahm das Kommando des Abschnitts Jagodnia-Miejska Górka-Niemanym. Am 23. Februar wurde das Śrem-Bataillon in das 1. Bataillon des Großpolnischen Schützen-Regiments umgestaltet. Durch das Dekret von NRL (des Obersten Volksrates) Nr. 54 Pos. 167 (vom 23. Mai 1919) wurde Chosłowski (ab dem 1. Juni 1919) zum Oberleutnant ernannt. Im Januar 1920 was er an der Revindikation von Rawicz und Kępno beteiligt. Er zog mit dem Bataillon (am 24. Januar) an die Ostfront, nach Lida. Im Krieg an der litauisch-weißrussischen Front (20. Mai – 6. Juni 1920) kommandierte er das 69. Infanterie-Regiment, dann (18. November 1920 – 16. Januar 1921) das 70. Infanterie-Regiment und (27. Februar – 20. Juli 1921) das Stabsbataillon des Regiments und kurz, als Stellvertreter, das Regiment selbst an. Am (15. Juli 1920) als Major verifiziert, wurde er (am 5. März) in die Reserve versetzt. Er kehrte zurück nach Ostrowieczko und wohnte dort bis zum 13. Mai 1926, bis zu seiner Versetzung nach Posen. In der Zwischenkriegszeit war er im Związek Powstańców i Wojaków (Verband der Aufstands- und Kriegsteilnehmer) und in Wirtschaftsvereinen tätig. Im Jahr 1939 hatte er das Kommando über ein Wachbataillon. Bis 1945 war er in deutscher Gefangenschaft. Nach dem Krieg lebte er in Gniezno (Gnesen), wo er am 17. Oktober 1954 und bestattet wurde.

Er wurde u.a. mit dem mit dem Orden Virtuti Militari V. Kl., dem Unabhängigkeitskreuz, dem Tapferkeitskreuz (dreifach), dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Den Bund der Ehe hat er mit Irena, geb. Chrzankowski geschlossen und hatte eine Tochter – Zofia.

 

Bibliografie
B. Polak, Chosłowski Stefan Stanisław Seweryn (1889-1954), (w:) Słownik biograficzny powstańców wielkopolskich 1918-1919, red. A. Czubiński, B. Polak, Poznań 2002, s. 53-54.
Autor des Eintrags
Bogusław Polak