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Die mit dem Großpolnischen Aufstand von 1918-1919 und den Großpolnischen Streitkräften verbundenen Auszeichnungen, die in der II. Rzeczpospolita eingeführt wurden

Jarosław Łuczak Großpolnisches Militärmuseum

Das Großpolnische Militärmuseum ist das älteste historisch-militärische Museum. Seine Anfänge sind mit den Ereignissen des Großpolnischen Aufstandes von 1918-1919 verbunden, weil es eine der Institutionen war, die im Rahmen der Wissenschaftlichen Sektion des Oberkommandos der Streitkräfte des preußischen Teilungsgebietes tätig war. Es wurde am 27. Oktober feierlich durch den Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber Józef Piłsudski eröffnet.

Es befand sich ursprünglich in der Al. Marcinkowskiego 7, später auf dem Gelände der Kasernen des 58. Großpolnischen Infanterie-Regiments in der Bukowska-Straße, und erhielt im Jahr 1922 seinen eigenen Sitz in einem Gebäude, das aus dem Zentralen Artillerie-Lagerhaus in Posen ausgeschlossen wurde und sich in der Straße Artyleryjska 1, an der Kreuzung mit der Straße Franciszka Ratajczaka befand. Es wurde am 22. April 1923 feierlich eröffnet.

Es wurde darin eine mehrere zehntausend Objekte umfassende und mit dem polnischen und ausländischen Militärwesen zusammenhängende Kollektion untergebracht. Unter diesen Objekten waren zweifellos Exponate, die mit den bewaffneten Handlungen der Großpolen verbunden waren. Das Museum übte eine breit angelegte Tätigkeit aus, und machte seine Sammlungen sowohl den Militärs als auch zivilen Personen zugänglich, indem es sie in den Dauerausstellungen und Sonderausstellungen präsentierte. Es wurde während des II. Weltkriegs zerstört. Ein Teil der Sammlungen wurde in den Osten evakuiert, und das, was vor Ort blieb, wurde verstreut oder durch die deutschen Besatzungsmächte vernichtet. Der in dem Gebiet des dem III. Reich einverleibten Großpolens eingeführte antipolnische Terror bewirkte auch einen unwiederbringlichen Verlust der Großzahl der Andenken an den Aufstand, die sich in den privaten Häusern und Kollektionen befanden.

Das nach den Ereignissen von 1956 wiederhergestellte Museum fand sich in der Organisationsstruktur des Nationalmuseums in Posen ein und wurde zu einer seiner Abteilungen. Noch ohne eigenen Sitz, weil es nicht in das vorkriegszeitliche Gebäude zurückkehrte, organisierte es im Dezember 1958 seine erste Ausstellung im Hauptgebäude des Nationalmuseums in Posen. Es gedachte auf diese Weise an den vierzigsten Jahrestag des Ausbruches des Großpolnischen Aufstandes von 1918-1919, indem es seine ersten Anschaffungen und Depots präsentierte. Die Dauerausstellung wurde am 22. Februar 1963 in dem neu bezogenen Gebäude mitten auf dem Alten Marktplatz in Posen eröffnet. Sie wurde aus den im Nationalmuseum in Posen erhalten gebliebenen Militaria und den von dem Museum der Polnischen Armee in Warschau ausgeliehenen Objekten zusammengestellt.

Eine der durch die Museumsmitarbeiter in Angriff genommenen Aufgaben war die Sammlung, Bearbeitung und Ausstellung der die Teilnahme der Großpolen an den nationalen Aufständen erinnernden Kollektion, vor allem aus dem Zeitraum 1918-1919. Dank weiteren neuen Schenkungen und Gaben wurde diese in den Ausstellungen präsentiert, die in dem Hauptgebäude des Museums und in seinen Niederlassungen: Museum für Kunsthandwerk, Museum der Geschichte der Stadt Posen und in dem Großpolnischen Militärmuseum, alle zehn Jahre organisiert wurden.

Auf allen Ausstellungen wurde die ständig wachsende Sammlung der Auszeichnungen, die für die Teilnahme am Großpolnischen Aufstand von 1918-1919 und für den Dienst in den Großpolnischen Streitkräften[1] verliehen wurden, präsentiert. Sie wurden auch in den die Ausstellungen begleitenden Publikationen erfasst. Ein zweifellos sehr wichtiges Ereignis war die Herausgabe des Katalogs anlässlich der im Jahr 1978 durch das Nationalmuseum in Posen zum sechzigsten Jahrestag  des Ausbruches des Aufstandes organisierten Ausstellung[2]. Darin befanden sich die Quellen und Materialien, die hauptsächlich aus den Sammlungen des Großpolnischen Militärmuseums, aber auch aus anderen Abteilungen des  Nationalmuseums in Posen, dem Marcin-Kasprzak-Museum der Geschichte der Arbeiterbewegung (gegenwärtig Großpolnisches Museum der Unabhängigkeit), dem Woiwodschaftlichen Staatsarchiv in Posen, sowie aus den Posener Bibliotheken und Museen aus Großpolen stammten. Ein weiterer Katalog wurde durch die Gesellschaft zum Gedenken an den Großpolnischen Aufstand von 1918-1919 im Jahr 2003[3] herausgegeben. Er bestätigte, dass die grundlegende Sammlung der Quellen und Materialien, aber auch der Andenken unterschiedlichster Art sich in den Sammlungen des Großpolnischen Militärmuseums befindet.

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Die für den Großpolnischen Aufstand von 1918-1919 verliehenen Auszeichnungen waren das Thema vieler Abhandlungen. Die Autoren dieser Abhandlungen waren hauptsächlich die Mitarbeiter des Großpolnischen Militärmuseums[4]. Diese Auszeichnungen bildeten auch die Hauptmotivation für die Organisation der Ausstellung „Großpolnische Zeichen des Sieges“ zu Ehren des hundertsten Jahrestages des Ausbruches des Großpolnischen Aufstandes von 1918-1919[5].

In der Zwischenkriegszeit waren das hauptsächlich Auszeichnungen, die den Militärdienst und die Veteranen-Tätigkeit würdigten und die sie begleitenden Dokumente, darunter solche, die das Recht, sie zu tragen, bescheinigten: Legitimationen, Patente und Diplome. Im Zusammenhang damit werden sie vor allem in die Gedenk-Auszeichnungen der Institutionen und militärischen Formationen und in die Mitgliedsauszeichnungen der Veteranen-Organisationen unterteilt.

Die Gedenk-Auszeichnungen der Großpolnischen Streitkräfte[6]

Die Bekannteste und am zahlreichsten vergebene Auszeichnung war die Gedenk-Auszeichnung der Großpolnischen Streitkräfte. Zur Bestätigung ihrer Vergabe wurden eine Legitimation und ein dekorativ gestaltetes Patent überreicht, wobei in dem letzteren ihre ungewöhnliche Symbolik folgendermaßen beschrieben wurde:

 „Zum Gedenken an die bewaffnete nationale Bewegung, die dem Ziel des Abschüttelns des verhassten preußischen Joches und der Wiedervereinigung mit dem Vaterland diente, sowie an die Zeit der Organisation und der Aktivität der Formationen der Großpolnischen Streitkräfte, wird am 14. März 1920, durch die Verordnung durch das Ministerium für Militärische Angelegenheiten vom 14.5.20 – 4135 W.M. ODZNAKA PAMIĄTKOWĄ WOJSK WIELKOPOLSKICH (die Gedenk-Auszeichnung der Großpolnischen Streitkräfte) genehmigt, die symbolisch den traditionellen Kampf des Polentums gegen den kreuzritterlichen Hochmut und Hinterhalt darstellt, und zwar in Form des durch die Kreuzritter verwendeten achteckigen Sterns, der durch Bolesławs zur Hälfte aus der Scheide herausgezogenen Szczerbiec [Krönungsschwert der polnischen Könige], als Zeichen der ständigen Wachsamkeit und des Kampfeifers bei der Verteidigung des Unabhängigen Vaterlandes, durchkreuzt wird. Die am Kreuzarm hängenden zerrissenen Ketten stehen für gesprengte Fesseln der Knechtschaft. Zum Zeichen der Eigenständigkeit der Formation der Großpolnischen Streitkräfte im Zeitraum vom 27. Dezember 1918 bis zum 21. August 1919 wurde um die Schwertscheide ein Band in Nationalfarben umgelegt und mit dem Monogramm aus Buchstaben W.W. (Wojska Wielkopolskie – Großpolnische Streitkräfte) verziert. Es wurde […] geb. […] als […] unter der Nr. […] das Recht zuerkannt, die Gedenk-Auszeichnung der Großpolnischen Streitkräfte zu tragen. Posen, den […] 1921.“

Eine weitere den ehemaligen Soldaten der Großpolnischen Streitkräfte allgemein verliehene Auszeichnung war die Gedenk-Auszeichnung der 14. Infanterie-Division (der 1. Großpolnischen Schützen-Division). Sie wurde für „[...] die Tatkraft und treuen Dienst für das Vaterland, zur Erinnerung an die durchgestandenen Kämpfe in den Reihen der Division […]” veriehen[7]. Die durch den Minister für Militärangelegenheiten im Januar 1923 genehmigte Auszeichnung erhielt die Form eines kurzen zweischneidigen Schwertes aus weißem Metall, einen goldenen Griff, der mit blauer und schwarzer Emaille bedeckt war (in den Farben des Bandes des Ordens Virtuti Militari), und in der Mitte des Schwertes wurde die Miniatur des o. gen. Ordens angebracht. Das Ganze umgab ein Lorbeerzweig. Und auch in diesem Fall wurden den ausgezeichneten Personen eine Legitimierung und dekorative Diplome überreicht.

Zu den andere Gedenk-Auszeichnungen von wesentlich geringerer Reichweite gehört die Gedenk-Auszeichnung der „Gruppe Leszno“, die im Jahr 1929 im Zusammenhang mit dem zehnten Jahrestag der Bildung der an der südwestlichen Front des Aufstandes aktiven Abteilungs-Gruppe eingeführt wurde. Sie wurde durch die Kommission verliehen, der ihre ehemaligen Befehlshaber angehörten, mit Oberstleutnant der Reserve Dr. Bernard Śliwiński an der Spitze. Den Ausgezeichneten wurden Legitimationen verliehen. Und auch diese Auszeichnung hatte die Form eines senkrechten Schwertes mit einem Griff in der Form eines gekrönten Adlerkopfes. An die Geschichte der Formation erinnerten die an der Auszeichnung angebrachten Inschriften: Name der Formation, Devise „MOCĄ BÓG – CELEM OJCZYZNA” („Gott ist die Kraft – Vaterland das Ziel“), das Datum des Beginns der Formierung „1919“, das Jubiläumsdatum „1929“ und die Namen von sieben Orten.

Im Jahr 1936 wurde die Gedenk-Auszeichnung der Soldaten des ehem. I. Posener Grenz-Bataillons in Szczypiorno für den Kreis der ehemaligen Soldaten des Bataillons in Ostrów Wielkopolski, die dem Verband der Veteranen der Nationalen Aufstände der Republik Polen aus den Jahren 1914-1919 (Związek Weteranów Powstań Narodowych RP z 1914-1919) angehörten, eingeführt. Im Sinne der angenommenen Satzung erkannte das zu diesem Zwecke berufene Komitee die Auszeichnung, die Legitimation und das Diplom für „[…] den freiwilligen Dienst im Bataillon als einer vorbereitenden Formation  des Großpolnischen Aufstandes von 1918-19“ im Zeitraum vom 14. November bis zum 31. Dezember 1918 zu. Sie erhielt die Form eines Kavalierskreuzes mit einem Schwert und einer Fackel zwischen den Kreuzarmen. Auf dem mittleren Schild, um den Adler herum, wurde die Inschrift „1 BATALION POGRANICZNY POZNAŃSKI W SZCZYPIORNIE” (1. POSENER GRENZ-BATAILLON IN SZCZYPIORNO), und an den Kreuzarmen das Datum: „10” „XI” „19” „18” angebracht[8].

 

Die Gedenk-Auszeichnungen der ehemaligen aufständischen Führung

Die erste Initiative für eine Auszeichnung der Personen mit Verdiensten im Großpolnischen Aufstand von 1918-1919 stammte von General Józef Dowbor-Muśnicki, dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte im ehemaligen preußischen Teilungsgebiet. Auf seinen Vorschlag hin führte das Kommissariat des Obersten Volksrates durch das Dekret vom 22. April 1919 eine Auszeichnung mit dem Namen Gedenkzeichen „Wielkopolska matkom poległych”[9] („Großpolen den Müttern der Gefallenen“). Es hatte die Form eines Kavalierskreuzes mit den Kugeln an den Kreuzarmen, die mit Lorbeerzweigen verbunden waren, mit der Aufschrift: „GROSS“ „POLEN“ „DEN MÜTTERN“ „DER GEFALLENEN“, mit einem Adler auf dem mittleren Schild[10]. Die dekorativen Patente enthielten die Aufschrift  „Auf der Grundlage des DEKRETS DES KOMMISSARIATS DES OBERSTEN VOLKSRATES in POSEN vom 22. April 1919 Verleihe ich hiermit der Frau […] als der Mutter von […], der in den Kämpfen für die Freiheit des Vaterlandes fiel […] ein GEDENKKREUZ. Posen, den […] 1919. Der Oberbefehlshaber der Polnischen Streitkräfte des ehemaligen preußischen Teilungsgebietes […]General der Infanterie“ und Unterschrift des Initiators der Auszeichnung.

Eine Initiative „[…] all derjenigen Posener, die Ende Dezember des vergangenen Jahres und im Januar des laufenden Jahres sich hervorgetan haben, sei es mit Waffe in der Hand, sei es durch aufopferungsvolle Taten für das Wohl der Stadt Posen […]“ auszuzeichnen kam im November 1919 auch von den ehemaligen Mitgliedern des Volksrates der Stadt Posen. Man plante, die ersten Auszeichnungen bereits zum ersten Jahrestag des Ausbruches des Aufstandes vorzunehmen.

Im Zusammenhang mit dem oben Gesagten wurden zwei Arten von Auszeichnungen eingeführt. Die erste Gruppe bildeten die Auszeichnungen mit dem Namen Gedenkkreuz „Za waleczność” („Für die Tapferkeit“) des Volksrates der Stadt Posen, und die zweite Gruppe – Auszeichnungen mit dem Namen Gedenkkreuz „Zasłudze obywatelskiej” („Für bürgerliche Verdienste“) des Volksrates der Stadt Posen.

Die Auszeichnungen in Form eines von einem Kreis umschlossenen Kreuzes mit den Buchstaben „R.” „L.” „M.” „P.” an den Kreuzarmen und dem Datum „27.” „12.” „19” „18.” zwischen den Kreuzarmen unterschieden sich also durch die über dem Adler auf dem mittleren Schild angebrachten Inschriften  „ZA WALECZOŚĆ” oder „ZASŁUDZE OBYW.” Den Ausgezeichneten wurden eine (nicht datierte) Legitimation und ein Patent mit dem Datum „POSEN, den 27. Dezember 1919” und der folgenden Inschrift überreicht:

 „Das fünfte Jahr des schrecklichen europäischen Krieges brachte den Deutschen und ihren Verbündeten Niederlage und Fall. Frankreich und die Entente triumphieren. Die Gerechtigkeit der Geschichte hat Polen, unser Vaterland, von den Toten auferstehen lassen. Als die Throne der Kaiser zu wanken, und die Kronen von den Köpfen der Tyrannen und Selbstsüchtigen zu fallen anfingen, griff das polnische Volk zur Waffe und vertrieb die jahrhundertealten Feinde von der Weichsel und Warthe. Bei dieser denkwürdigen Tat half dem Vaterland […] der Volksrat der Stadt Posen, die Fesseln zu zerreißen, der kraft seines Beschlusses vom 3. November 1919 seiner Dankbarkeit und Anerkennung Ausdruck verleihen wollte und daher die patriotische Tat durch das GEDENKKREUZ „FÜR DIE TAPFERKEIT [oder „FÜR DIE BÜRGERLICHEN VERDIENSTE“] auszeichnet, Posen, den 27. Dezember 1919 VOLKSRAT DER STADT POSEN“.

Die Idee, die Teilnehmer des Aufstandes auszuzeichnen, übernahmen auch die Mitglieder des Oberkommandos der Volkswehr mit ihrem Kommandanten Oberst O. K. Julian B. Lange an der Spitze. Sie führten eigene Auszeichnungen ein, die auf den Auszeichnungen RLMP (des Volksrates der Stadt Posen) basierten, wobei sie die Buchstaben an den Kreuzarmen gegen „N” „K” „S” „L” austauschten. Den Ausgezeichneten wurde eine Legitimation mit dem Namen „Gedenk-Auszeichnung für die Tapferkeit im Aufstand Großpolens von 1918-19“ überreicht. Auf den Patenten wurde neben dem wiederholten ersten Teil des Textes eine neue Eintragung eingeführt „Das Oberkommando der Volkswehr möchte kraft des Beschlusses des Ministeriums für Militärangelegenheiten  von 1919 seiner Dankbarkeit und Anerkennung Ausdruck verleihen und zeichnet daher die patriotische Tat durch die GEDENK-AUSZEICHNUNG „FÜR TAPFERKEIT“ aus, Posen, den 27. Dezember 1919 EHEM. OBERKOMMANDO DER VOLKSWEHR DES EHEM. PREUSS. TEILUNGSGEBIETES”. Die andere Variante der Auszeichnung, die für die Verdienste verliehen wurde, wurde nicht eingeführt.

Im November 1922 erhielt sie den Charakter einer Auszeichnung, durch das Anlöten eines Kranzes an die Enden der Kreuzarme und das Aufhängen der Auszeichnung an einem grünen Band, und im Oktober 1924 wurde eine dritte Version der Auszeichnung unter dem Namen  „Odznaka Pamiątkowa „Za waleczność” b. Naczelnej Komendy Straży Ludowej b. zaboru pruskiego” („Gedenk-Auszeichnung „Für die Tapferkeit“ des ehem. Oberkommandos der Volkswehr des ehem. preußischen Teilungsgebietes”) eingeführt[11], wobei man ihr Aussehen veränderte, indem man zur ursprünglichen Form unter Verwendung eines anderen Materials, zurückkehrte.

Die Gedenk- und Mitgliedsauszeichnungen der Veteranen-Verbände

An die ursprüngliche Form der Auszeichnungen RLMP (des Volksrates der Stadt Posen) und NKSL (Oberkommandos der Volkswehr) knüpften auch die Gesellschaften des Großpolnischen Aufstandes von 1918/19 an, indem sie anfänglich die Auszeichnung in Form eines von einem Kreis umschlossenen Kreuzes mit den Buchstaben „U” „P” „P” (Uczestnikom Powstania Poznańskiego ? – den Teilnehmern des Posener Aufstandes ?) an den Kreuzarmen, und „WIELKOPOLSKA” („Großpolen“) über dem sich in der Mitte der Auszeichnung befindenden Adler einführten. Später wurden sie mit den veränderten Aufschriften „Z” „T” „U” „P” (Związek Towarzystw Uczestników Powstania Wielkopolskiego 1918/19 – Verband der Vereine der Teilnehmer des Großpolnischen Aufstandes von 1918/19)… und mit „WLKP 1918-19” über dem Adler ausgeführt. In den Legitimationen wurde folgender Name der Auszeichnung angegeben „Pamiątkowy Krzyż Z. T. U. P. Wlkp. 1918/19 r.” („Gedenkkreuz Z. T. U. P. Großpol. 1918/19”). In den Patenten wurde jedoch ein anderer Inhalt eingeführt: „Das fünfte Jahr des schrecklichen europäischen Krieges brachte den Deutschen und ihren Verbündeten Niederlage und Fall. Frankreich und die Entente triumphieren. Die Gerechtigkeit der Geschichte hat Polen, unser Vaterland, von den Toten auferstehen lassen. Als die Throne der Kaiser zu wanken, und die Kronen von den Köpfen der Tyrannen und Selbstsüchtigen zu fallen anfingen, griff das Volk Großpolens zur Waffe und vertrieb die jahrhundertealten Feinde von der Warthe. An dieser denkwürdigen Tat war[…] der „Verband der Vereine der Teilnehmer des Aufstandes, als Erbe des Volksrates der Stadt Posen aktiv beteiligt, der als Zeichen seiner Dankbarkeit und Anerkennung diese patriotische Tat durch das GEDENKKREUZ auszeichnet, Posen, März 1920. DER VERBAND DER VEREINE DER TEILNEHMER DES AUFSTANDES in GROSSPOLEN 1918-19“.

Ein eigenes Muster der Gedenk-Auszeichnungen führte der Hauptverband der Vereine der Aufständischen und Kämpfer der Westlichen Gebiete der Republik Polen (Generalny Związek Towarzystw Powstańców i Wojaków Ziem Zachodnich Rzeczypospolitej Polskiej) ein; und zwar in drei Kategorien: „Aufständischer der Waffe“, „Aufständischer des Verdienstes“ und „Kämpfer“. In der ersten Kategorie stellte die Auszeichnung einen an einem Kavalierskreuz angebrachten Adler dar, welches an einem roten Band aufgehängt war, mit den aufständischen Symbolen und Buchstaben: „T.” „P.” und „W” (Towarzystwo Powstańców i Wojaków – Gesellschaft der Aufständischen und Kämpfer) und dem Buchstaben „P” auf dem unteren Schild, das den „Aufständischen der Waffe“ kennzeichnete. Die Auszeichnungen der „Aufständischen des Verdienstes“ hatten die Form eines Adlers, auf welchem die Buchstaben „T.” „P.” und „W.” angebracht waren, wobei man gleichzeitig die militärischen Symbole: Rogatywka-Mütze, Gewehr und Säbel sowie „Z“ von dem unteren Schild entfernte. Auf der Auszeichnung des „Kämpfers“ wurden auf dem Adler ein Kanonenlauf und Kanonenkugeln und die gekreuzten Gewehr und Lanze angebracht, und an dem unteren Schild der Buchstabe „W“. Beide Versionen hatten einen Nadelverschluss. Den ausgezeichneten Personen wurden unterschiedliche Arten von Legitimationen ausgestellt.

Ende der zwanziger Anfang der dreißiger Jahre führten zwei grundlegende Verbände eigene Auszeichnungen ein. Der Verband der Vereine der Aufständischen und Kämpfer DOK VII., der in der Woiwodschaft Posen tätig war, führte neue Muster der Auszeichnungen ein, und behielt ihre Aufteilung nach den bisherigen Kategorien bei. Auf die Auszeichnung des „Aufständischen der Waffe“ wurde der staatliche Adler aufgesetzt, der im Jahr 1927 mit den Buchstaben „Z” „P” „W” eingeführt wurde. Auf dem Schild, wurde auf dem Halbkranz aus Lorbeerzweigen der Buchstabe „B“ angebracht.

Der der in der Woiwodschaft Pommern tätige Verband der Vereine der Aufständischen und Kämpfer DOK führte seine eigenen Auszeichnungen ein. Unter ihnen gab es die Gedenk-Auszeichnungen „Kreuz für Verdienste“, in Gold, Silber und Bronze. Sie hatten die Form eines Kavalierskreuzes mit zwei gekreuzten Schwertern zwischen den Kreuzarmen; mit einem angebrachten emaillierten Schild mit dem Pommerschen Greif in der Mitte. Die Ausgezeichneten erhielten individuell gefertigte Diplome.

In den Jahren 1928-1931 trat ein Teil der Veteranen des Großpolnischen Aufstandes von 1918-1919 der landesweiten Veteranen-Organisation mit dem Namen Verband der ehem. Teilnehmer der Nationalen Aufstände der Republik Polen (Związek b. Uczestników Powstań Narodowych Rzeczypospolitej Polskiej ) bei, der eine eigene Auszeichnung mit dem Namen „Aufständische Auszeichnung“ hatte. Der Hauptvorstand in Warschau oder der Vorstand der Westlichen Gebiete des Verbandes der ehemaligen Teilnehmer der Nationalen Aufstände der Rzeczpospolita in Posen verlieh sie, indem er dem Ausgezeichneten ein die Verleihung bestätigendes Diplom ausstellte. Diese Auszeichnung hatte die Form eines goldenen Kavalierskreuzes mit Lichtstrahlen zwischen den Kreuzarmen, das mit roter Emaille bedeckt war und einen weißen Adler (in emaillierter Version) oder einen silbernen Adler auf dem mittleren Schild hatte.

Im Jahr 1931 bildete der großpolnische Teil der Organisation eine landesweite Veteranen-Organisation mit dem Namen Verband der Veteranen der Nationalen Aufstände R.P.  [der Republik Polen] 1914-1919. Die Auszeichnung wurde damals durch die Hinzufügung des Buchstabens „W“ auf dem unteren Kreuzarm und der Daten: „1914“ und „1919“ an den seitlichen Kreuzarmen geändert. Den Ausgezeichneten wurden Diplome mit dem Namen „Auszeichnung des Verbandes“ ausgestellt.

Die Auszeichnungen mit dem Namen „Tapferkeitskreuz“ wurden durch den in Posen tätigen Verband der Freiwilligen der Großpolnischen Streitkräfte verliehen. In der Mitte des weiß emaillierten Kavalierskreuzes, auf dessen Armen die Devise stand: „GOTT“ „und VATERLAND“ und die Daten „1918“ und „1919“, war auf einem roten runden Schild ein weißer Adler ohne Krone auf dem Kopf zu sehen, und auf der Rückseite die Aufschrift „FÜR DIE TAPFERKEIT“. Das Band war vermutlich rot.

Eigene Auszeichnungen unter dem Namen „Ehrenkreuz der Teilnehmer des Großpolnischen Aufstandes von 1918-1919“ verlieh auch der Verein der Teilnehmer des Großpolnischen Aufstandes von 1918-1919 in Katowice. Diese Auszeichnungen hatten die Form eines Kreuzes mit einem verlängerten unteren Kreuzarm, welches mit weißer Emaille bedeckt war und einen Rand aus roter Emaille hatte. In seinem oberen Teil befand sich die Aufschrift „FÜR“ „VERDIENSTE“, im unteren Teil die Kontur eines Adlers ohne Krone. An der oberen Spitze des Kreuzes befand sich eine geschlossene königliche Krone, und zwischen den Kreuzarmen – Lichtstrahlen und die sie verbindenden Kränze aus Lorbeerbeeren und -Blättern. Auf der glatten Rückseite des Kreuzes wurde an einer durch eine Erhebung betonten Stelle die Aufschrift „GROSSPOLEN“ und das Datum „1918“ und „1919“ angebracht. Die Auszeichnung wurde an einem weißen Band mit vier blauen Streifen aufgehängt.

In der Nachkriegszeit versammelten sich die Veteranen in dem im Jahr 1946 gegründeten Verband der Großpolnischen Aufständischen von 1918-1919. Im Jahr 1949 wurde er dem Verband der Kämpfer für Freiheit und Demokratie einverleibt. Er führte keine eigene Auszeichnung ein, aber knüpfte mit seiner Tätigkeit an das Großpolnische Aufständische Kreuz an, welches durch ein Dekret des Landes-Volksrates aus dem Jahr 1946 eingeführt wurde[12]. Eine Auszeichnung mit demselben Namen, aber mit veränderter Form wurde durch das Dekret des Staates der Volksrepublik Polen erst im Jahr 1957 eingeführt.

Die vorliegende Abhandlung umfasst nicht alle Auszeichnungen, die den ehemaligen Teilnehmern des Großpolnischen Aufstandes 1918-1919 und Soldaten der Großpolnischen Streitkräfte zuerkannt wurden. Wegen des Umfangs der vorliegenden Arbeit wurden in ihr nicht die Gedenk-Auszeichnungen erfasst, die den ordentlichen Mitgliedern oder Ehrenmitgliedern durch die einzelnen Kreise, z.B. anlässlich ihrer Jubiläen zuerkannt wurden. Auch enthält sie nicht die verschiedenen Versionen und Arten usw. Es wäre also zweckdienlich, einen vollständigen Katalog der Auszeichnungen, die sich in den Sammlungen des Großpolnischen Militärmuseums befinden, herauszugeben.

 

[1] Die Ereignisse in Posen und Großpolen aus den Jahren 1918-1919 werden heute im Allgemeinen als Großpolnischer Aufstand von 1918-1919 bezeichnet, sie werden ausdrücklich in die aufständische Phase, die die Handlungen der einzelnen Personen und Abteilungen mit freiwilligem Charakter umfasst, und die Phase der regulären Streitkräfte, die auf der Grundlage einer pflichtmäßigen Einberufung formiert wurden und Großpolnische Streitkräfte genannt werden, aufgeteilt. Das war von großer Bedeutung für die Veteranen-Organisationen, die ausschließlich aus den „Teilnehmern des Aufstandes“ oder den „Aufständischen und Soldaten“ bestanden.

[2] Źródła i materiały do dziejów Powstania Wielkopolskiego i Wojsk Wielkopolskich 1918-1919. Katalog („Quellen und Materialien zur Geschichte des Großpolnischen Aufstandes 1918-1919. Katalog“), unter der Redaktion von T. Jeziorowski, Posen 1978.

[3] Powstanie Wielkopolskie 1918-1919. Katalog źródeł i materiałów („Großpolnischer Aufstand 1918-1919. Katalog der Quellen und Materialien“) unter der Redaktion von S. Sierpowski, Posen 2003

[4] Ein Überblick über diese Abhandlungen befindet sich im Artikel von J. Łuczak, Wielkopolskie Muzeum Wojskowe. Jego dzieje i udział w upamiętnianiu powstania wielkopolskiego 1918-1919 i Wojsk Wielkopolskich („Großpolnisches Militärmuseum. Seine Geschichte und sein Beitrag zum Gedenken an den Großpolnischen Aufstand 1918-1919“), [in:] 1918. Od rewolucji do powstania („Von der Revolution zum Aufstand“), unter der Redaktion von P. Matusik, „Kronika Miasta Poznania” („Chronik der Stadt Posen“) 2018/3, S. 309-328.

[5] J. Łuczak, Wielkopolskie znaki zwycięstwa. W stulecie Powstania Wielkopolskiego 1918-1919 („Die großpolnischen Zeichen des Sieges. Zum hundertsten Jahrestag des Großpolnischen Aufstandes 1918-1919“), Posen 2018.

[6] Die Bezeichnung Großpolnische Streitkräfte vereinheitlicht die früher verwendeten Bezeichnungen: Streitkräfte des preußischen Teilungsgebietes, Polnische Armee des ehem. preußischen Teilungsgebietes usw. Weil sich der Artikel auf die für die Teilnahme am Großpolnischen Aufstand von 1918-1919 verliehenen Auszeichnungen bezieht, wurden in ihm nicht die Auszeichnungen berücksichtigt, die den Absolventen und Ausbildern der Militärschulen: der Großpolnischen Fähnrich-Infanterie-Schule, der Großpolnischen Unteroffiziers-Infanterieschule und der Fähnrich-Artillerie-Schule zuerkannt wurden.

 

[7] Bei der zweiten Version des Diploms klang die Begründung „[…]für „[...] die Tatkraft und treuen Dienst für das Vaterland, zur Erinnerung an die durchgestandenen Kämpfe in den Reihen der 14. Großpolnischen Infanterie-Division (1. Großpolnische Schützen-Division) verleihe ich hiermit die Gedenk-Auszeichnung der Division.“

 

[8] Auf der Miniatur wurde die Aufschrift vereinfacht „1 BATL.POGRANICZNY.SZCZYPIORNO” („1. GRENZ-BATAILLON SZCZYPORNO“).

[9] Der angegebene Namen der Auszeichnung wurde in den bisherigen Abhandlungen übernommen, obwohl im Dekret des NRL (Obersten Volksrates) angegeben ist „Gedenkzeichen für die Mütter der in den Kämpfen um die Polnischen Grenzgebiete Gefallenen“. In der Satzung der Auszeichnung ist der Name „Gedenkzeichen“ enthalten, und auf dem zusammen mit der Auszeichnung überreichten Patent „GEDENKKREUZ“. Das demonstriert die oft vorkommende Inkonsequenz in der Bezeichnung und Verwendung der Namen konkreter Auszeichnungen.

 

[10] Dem Adler in der Mitte der sich in den Sammlungen des Großpolnischen Militärmuseums befindenden Auszeichnung wurde die Krone von dem Kopf abgenommen. Man kann es erahnen, dass die sich unter ihm befindende rote Emaille dabei beschädigt und ausgetauscht wurde. Das bestätigt auch das Prozedere der Entfernung der Kronen nicht nur von den Köpfen der militärischen Adler, sondern auch auf unterschiedlichen Arten von Auszeichnungen in der Nachkriegszeit.

 

[11] So lautete der vollständige Name der Auszeichnung; in der Legitimation wird eine Abkürzung verwendet

 „ODZNAKA PAMIĄTKOWA ZA WALECZNOŚĆ B. NACZ. K-DY STR. LUD. B. Zab. PR.”.

[12] Obwohl die Auszeichnung nicht eingeführt wurde, wurde das Bild des Großpolnischen Kreuzes der Aufständischen u.a. auf den vorschriftsmäßigen Standarten der Vereinskreise angebracht.

 

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